Das Großarltal im Süden des Salzburger Landes hat sich den Beinamen „Tal der Almen“ redlich verdient. Mit 40 bewirtschafteten Almen entlang der rund 400km markierten Wanderwege bietet es besonders für Genusswanderer (und damit meine ich auch den kulinarischen Genuss 🙂 ) optimale Bedingungen für eine entschleunigende Auszeit.

 

Unterwegs auf dem Salzburger Almenweg

Tag 1 – Breitenebenalm – Loosbühelalm

Ausgangspunkt unserer Hüttenwanderung im Großarltal ist die Breitenebenalm von wo aus wir heute über den Salzburger Almenweg zur Loosbühlealm laufen wollen.

Das Wetter spielt leider nicht so mit, denn es regnet ohne Pause. Jedoch stört uns das nicht sonderlich, denn unser erster Almen-Stop ist nur ca. 30 Minuten entfernt – die Karseggalm (1.603Hm), auf der wir bei der Käseherstellung zuschauen werden.

Die Karseggalm ist eine Alm, wie ich sie so noch nie gesehen habe. Sie ist über 400 Jahre alt, mit offener Feuerstelle im Hauptraum in der Käse noch genau wie früher hergestellt wird, in Kupferkesseln, mit Gerätschaften aus Holz und damit genau so wie ich es mag – ohne Schnickschnack und einfach „ehrlich“ und natürlich.

Während Senner Willi den Kessel von der Feuerstelle nimmt und mit dem Käsen von Sauermilchkäse (eine Spezialität aus dem Großarltal) beginnt, erzählt er uns alles über das Käsen, die unterschiedlichen Käsesorten die er herstellt und kleine Anekdoten von der Karseggalm. Durch die entspannte Atmosphäre in der Hütte, mit den Geschichten, dem offenen Feuer, dem Knetkäse (Alpenparmesan), der über der Feuerstelle räuchert, lassen wir das Wetter gut sein und beschließen einfach länger hier zu bleiben. Wir kosten uns durch Willis Käsespezialitäten und sind seelig.

Der Plan war heute auf dem Salzburger Almenweg weiter über Penkkopf (2.011Hm) und Gründegg (2.168Hm) zur Loosbühelalm zu gehen. Aufgrund des Wetters steigen wir jedoch wieder ab und fahren mit dem Taxi nach Grund von wo aus wir in ca 1 Stunde über den Almenweg zur Loosbühelalm aufsteigen.

Die Loosbühelalm auf 1.769 Hm ist eine Hütte für Jedermann, besonders auch für Familien geeignet, der neben der Terrasse gelegene Spielplatz ist ein Traum für Kinder. Die Gasträume sind hell und mit ausreichend Platz, dennoch ist es super gemütlich und man fühlt sich sofort wohl. Wir sitzen nach dem hervorragenden Abendessen und dem ein oder anderen Schnapserl noch länger beim UNO Spielen zusammen. Die Zimmer sind mit Holzetagenbetten inkl. Bettwäsche ausgestattet und ich habe noch nie so gut auf einer Hütte geschlafen wie hier.

Die Loosbühelalm ist ganzjährig geöffnet und im Winter auch besonders durch die vorhandene Alm-Sauna ein lohnendes Ziel.

 

Tag 2 Loosbühelalm – Draugstein – Filzmooshöhe – Bichlalm – Großarl

Gut ausgeruht und gestärkt laufen wir gemütlich von der Loosbühelalm auf dem Salzburger Almenweg zur Filzmoosalm (1.710Hm) und von dort über Wiesen gemächlich ansteigend hinauf zur Filzmoossattel (2.062Hm). Hier zweigt sich der Weg, nach rechts geht es hinauf auf den Draugstein (2.359Hm), ein Gipfel genau wie ich ihn mag, mit Fels und immer wieder etwas ausgesetzt. Da dieser jedoch in Wolken hängt und dunkle Wolken von der anderen Seite heranziehen, entscheide ich mich mit der Hälfte der Gruppe direkt nach links über die Filzmooshöhe (2.103) hinauf zum Filzmooshörndl (2.189Hm) weiter zu gehen. Das Filzmooshörndl ist ein kleiner, aber sehr schöner Gipfel, an dem wir uns viel Zeit nehmen die Ruhe zu genießen und die hier wachsenden Edelweiße zu bestaunen.

Am Kamm entlang geht es auf einem wunderschönen, schmalen Wiesenweg weiter, vorbei an Seiserkopf, Kaserkopf und nach einem kurzen Abstecher zum Remsteinkopf (1.945Hm) hinab zur Bichlalm (1.731Hm). Nach der verdienten Brettljausn und einem leckeren Schokokuchen steigen wir durch den Wald hinab nach Großarl zum Ende unsere Rundtour.

Es war eine wunderschöne Tour, in leichtem Auf- und Ab über die saftig grünen Wiesen, vorbei an Moorseen und bei schönem Wetter mit herrlichen Ausblicken. Der Rundweg ist überwiegend einfach (mit Ausnahme des Draugstein), jedoch durch die Länge dennoch auch anspruchsvoll.

 

Hotelempfehlung in Großarl

Freundlich und warmherzig werden wir in Großarl im Hotel „Alte Post“ von Toni Senior und Junior empfangen und mit einem Aperitif begrüßt.

Das 4-Sterne-Hotel im Zentrum von Großarl ist in 4. Generation in Familienbesitz und gehört zu den Wanderhotels „best alpine“. Der Empfang und die Bar/Cafe im neu renovierten Haupthaus sind einladend gestaltet und der gemütliche Kamin lädt zum abendlichen Absacker ein.

Als ich mein Zimmer betrete ist das Erste das mir auffällt der wundervolle Geruch nach Zirbenholz. Das geräumige Zimmer ist mit viel heimischem Holz ausgestattet und duftet herrlich; ich weiß sofort, dass ich mich hier sehr wohlfühlen werde.

Neben einem hauseigenen Hallenbad verfügt das Wanderhotel zudem über einen Spa-Bereich mit Saunen, Dampfbad, Eis und einem enstpannenden Ruheraum. Perfekt um einen ausgiebigen Wandertag noch mit Entspannung abzurunden.

Das mehrgängige Abendessen wird nicht nur äußerst liebevoll, mit Blumen verziert angerichtet, es werden auch überwiegend regionale Produkte angeboten und es schmeckt hervorragend.

Auch beim Frühstück bleiben keine Wünsche offen, von diversen Müsli/Körnern, über Omelette, Käse aus der Region und frischem Obstsalat etc gibt es alles was das Herz begehrt und was man benötigt um mit viel Energie in den Tag zu starten.

Täglich bietet das Hotel begleitete Wandervorschläge an; diese reichen von sehr einfachen Familienwanderungen hin zu anspruchsvolleren Touren. Zudem können Ausrüstungsgegenstände wie Stöcke, Rucksäcke, E-Bike usw. ganz unkompliziert im Hotel ausgeliehen werden. Toni und seine Familie tun alles dafür, dass man sich rundum versorgt und fast wie Zuhause fühlt.

Das Hotel „Alte Post“ ist zudem Mitgliedsbetrieb im Verein Berg-Gesund. Dieser bietet Gästen ein umfassendes, kostenfreies Programm wie z.B. Bergtouren mit Bergführer, Yogawanderungen, Klettersteigtouren, Hike & Fly, im Winter Eisklettern und vieles mehr, an.

 

Fazit

Das Großarltal bietet mit seinen vielen Almen, den grünen Wiesen, Seen, aber auch dem angrenzenden Nationalpark Hohe Tauern für jeden Geschmack etwas. Und besonders für Käseliebhaber und kulinarische Genießer ist das Tal definitv eine Reise wert 😉

 

 

 

Das Wochenende erfolgte im Rahmen des 1. Wrightsock-Bloggertreffen auf Einladung von Tourismusverband Großarltal und Wrightsock. Vielen Dank besonders an Daniela Trauthwein (Wrightsock), Thomas Wirnspreger (Toursimusverband Großarltal) und Toni Knapp mit Familie (Hotel Alte Post) für das tolle Wochenende.