Der Arnoweg

Der Arnoweg ist eine sehr abwechslungsreiche und beindruckende Wandertour vom Königssee nach Zell am See über 5 Tage inklusive Einsatz von diversen Beförderungsmitteln (vom Schiff bis hin zur Schmalspurbahn).

Tag 1 Arnoweg: Zum Auftakt Richtung Kärlinger Haus

Mit vollgepacktem Rucksack und guter Laune brechen wir früh am Morgen in München auf, um bereits um neun Uhr das Schiff von Königsee nach St. Bartholomä zu erreichen.
Trotz Regenwetter können wir erstaunlicherweise das Echo vom Königsee ganz deutlich hören :-). „Was für ein Wiederhall!“ Nach zweitem Frühstück in St. Bartholomä starten wir unsere Wandertour.
Erst ein Stück am Königsee entlang und dann immer stetig bergauf an schöner Flora und Wasserfällen vorbei. Wir schrauben uns über die sogenannte Saugasse kontinuierlich und sehr steil hinauf. Hier finden wir die ersten Restschneefelder, die wir dank Grödeln hervorragend queren. Nach ca. 4-stündigem Auftakt erreichen wir tropfnass das Kärlingerhaus, das direkt am Funtensee liegt.
Hier werden wir freundlich in der warmen Stube mit einem leckeren Schweinebraten versorgt.

Tag 2 Arnoweg: Vom Funtensee durchs Steinerne Meer

Es regnet weiterhin die ganze Nacht und der Weg am Funtensee vorbei ist überschwemmt. Wir wählen eine Alternative und gehen rechts das Steinerne Meeram See vorbei. Kurz bevor wir das Steinerne Meer erreichen, fängt es auch noch an zu schneien. Wir schnallen erneut unsere Grödeln an und stapfen ca. 4 Stunden durchs Steinerne „Schnee“Meer.
Auf Grund der Schneemenge, brauchen wir für die ständige Orientierung mit Karte und Kompass deutlich mehr Zeit, bis wir zum Riemannhaus gelangen. Wie klar, dass wir keinerlei bereits gegangener Fußspuren folgen können und fragen können wir auch niemand. Es ist außer ein Paar Murmeltieren, die sich auch ganz schnell wieder im Schnee vergraben, keiner des Weges. Nach verdienter Brotzeit auf der Terrasse des geschlossenen Riemannhauses, dringt plötzlich die Sonne durch den Wolkenhimmel und wir treten den langen und sehr steilen Abstieg an. Direkt rechts neben dem Sommerstein führt der drahtseilgesicherte Steig, dann Schotterwege immer entlang der Materialseilbahn steil hinab ins Tal. Auch hier treffen wir auf Restschneefelder, die uns den Abstieg erschweren und verzögern. Nach einer langen und anspruchsvollen Tagesetappe freuen wir uns in Maria Alm zu sein.

Tag 3 Arnoweg: Von Maria Alm zum Hundstein

Der Sonnenschein ist immer noch mit uns, als wir am Morgen Maria Alm und den Berchtesgadener AlpenStatzer Haus Gipfelkreuz den Rücken kehren. Wir folgen der Beschilderung „Hundstein“ und wandern an Blumenwiesen und Viehweiden vorbei. Immer wieder haben wir die Möglichkeit, in der einen oder anderen Alm Rast zu machen. Wir haben uns jedoch bereits im Tal mit Proviant ausgestattet. Die Wegstrecke zum Hundstein führt über das Steinerne Mannl und ist nur durch die steilen Abschnitte als schwarzer Wanderweg gekennzeichnet, ansonsten jedoch einfach zu begehen. Zusätzlich führt noch ein längerer und landschaftlich eher unspektakulärer Fahrweg zum Hundstein.
Direkt am Gipfel des Hundsteins befindet sich das Statzerhaus, wo wir unsere heutige Tagestour beenden. Wir teilen uns alleine mit den Wirtsleuten die Schutzhütte und genießen den wunderbaren Rundblick auf Großvenediger, Kitzsteinhorn, Großglockner bis hinüber zur Schönfeldspitze, Hochkönig und sogar der Weg des gestrigen Abstiegs ist noch sehr gut sichtbar.

Tag 4 Arnoweg: Über Zell am See zur Pinzgauer Hütte

Wir sehen, dass die Glocknergruppe, die wir ab morgen bewandern möchten, noch total verschneit ist. Spontan entscheiden wir uns, ab dem morgigen Tag unsere Route zu ändern und in tieferen Lagen zu bleiben. Leider zerschlägt sich somit auch unser geplantes Ziel der Ostalpenüberquerung, über Heiligenblut nach Lienz zu wandern. Schon seit Anfang der Tour verfolgt uns die Beschilderung „Arnoweg“. Wir wissen nicht genau, wohin der Weg führt, haben jedoch die Idee, erst einmal auf diesen Spuren zu bleiben…
Wie gesagt so getan: Wir verfolgen weiterhin den Arnoweg, der uns nun über teilweise schattige Waldpassagen hinab an den Zellersee leitet. Von Thumersbach fahren wir nach Zell am See wiedermals mit einem Schiff und besorgen uns dort (so gut es am Feiertag ging) neues Kartenmaterial. Wir haben einen langen und steilen Aufstieg zur Schmittenhöhe vor uns, den wir bequemerweise mit einer Bergfahrt zur Mittelstation um 700Hm abkürzen. Von dort wandern wir entlang der Lift- und Bergbahnanlagen vorbei an Schneemaschinen und Skipisten. Dieser Abschnitt unsere Wanderung ist leider auch der unschönste und überlaufenste. Doch nur unweit von der Schmittenhöhe, kommen wir an der Pinzgauer Hütte an, wo wir dann mit einer prächtigen Aussicht und einer toprenovierten Berghütte für alles belohnt werden.

Tag 5 Arnoweg: Die letzte Etappe

Der letzte Tag unserer Wandertour führt entlang des Pinzgauer Spaziergangs. Der wunderschöne ArnowegHöhenwanderweg verläuft knapp unterhalb des Bergkamms in den Kitzbüheler Alpen und gleichzeitig parallel zum Salzachtal, dadurch ergibt sich immer wieder die Möglichkeit ins Tal abzusteigen. Nach einem für uns sehr ausgedehnten „Spaziergang“ steigen wir ab nach Niedernsill, wo unsere Tour auch schon endet.
Wir fahren mit der Schmalspurbahn noch am gleichen Nachmittag zurück nach Zell am See und verabschieden uns von der beeindruckenden Berglandschaft im Zug zurück nach München.
FAZIT: Letzten Endes hatten wir trotz Planänderung fünf wunderbare, sehr abwechslungsreiche Tage, in denen wir uns sehr gut vom Alltag erholen und die Bergwelt in vollem Zuge genießen konnten. Und somit wurde von einer Ostalpenüberquerung zufälligerweise eine tolle Wanderung auf dem ARNOWEG, welche sich mit Sicherheit fortsetzen lässt…☺

>>Quick-Infos zur Tour<<

  • Charakter: mittelschwer – erfordert Ausdauer, jedoch gut begehbare Wege und Steige
  • Talorte: Berchtesgaden (574 m), Maria Alm (802 m ), Zell am See (757 m)
  • Stützpunkte: Kärlinger Haus (1.638 m), Riemannhaus (2.177 m), Maria Alm (802 m), Statzerhaus (2.117 m) und Pinzgauer Hütte (1.704 m)
  • Höhenmeter: gesamt ca. 4.500 hoch und 4.300 runter
  • Höhe Gipfel: Hundstein 2.117 m, Schmittenhöhe 1.965 m
  • Dauer – Etappen: je ca. 5 Std. (durchschnittlich)
  • Weg: Waldpfade, Almwege und drahtseilgesicherte Treppenstufen (Abstieg n. Maria Alm – Tag 2)