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Mit Bloggerin Lea waren wir im Kaisergebirge unterwegs. Unsere erste Kaipara Green Trails Tour mit vielen Ein- und noch mehr Ausblicken.
Quick-Infos zur Tour
- Schwierigkeit: mittel (technisch leicht, konditionell mittel)
- Start: Kufstein, Sparchen
- Unterkunft: Anton-Karg-Haus/Hinterbärenbad
- Aufstieg zur Hütte: ca. 2,5 h, ca. 9 km, 488 Höhenmeter (einfach)
- Aufstieg zur Pyramidenspitze: ca. 3 h, 5 km, 1.226 Höhenmeter (einfach)
- Abstieg nach Kufstein: ca. 3,5 h, 9 km
- Einkehr: Anton-Karg-Haus, Vorderkaiserfeldenhütte
Das sind die Kaipara Green Trails
Bei den Kaipara Green Trails Touren begleiten wir Blogger auf „grünen Wegen“ in den Bergen. Die Blogger passen perfekt zu Kaipara. Wir teilen die gleichen Werte, stehen für Nachhaltigkeit und Naturverbundenheit. Und das gilt auch für die ausgesuchten Wanderungen. Denn die führen uns in Nationalparks und Naturparks, wo wir mit Rangern unterwegs sind, die uns ihre Arbeit zeigen. Die führen uns zu Hütten, die mit dem Umweltgütesiegel ausgestattet sind und die für eine besonders ökologische Bewirtschaftung stehen. Die führen uns in Bergsteigerdörfer, in denen Massentourismus ein Fremdwort ist. Und die führen uns vor allem in die eindrucksvolle Natur der bayerischen und österreichischen Alpen.
Lea von Escape Town
Lea Hajner vom Blog escape-town.com lebt im österreichischen Innsbruck und sie ist nicht nur Reisebloggerin, sondern auch eine leidenschaftliche Verfechterin für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Reisen sollen nicht nur unvergessliche Erlebnisse bringen, sondern auch unsere Welt respektieren und schützen. In ihren Artikeln und Berichten gibt sie daher auch Tipps, wie man nachhaltig und ökologisch reist, indem man z.B. lokale Anbieter unterstützt, Plastikmüll vermeidet oder umweltfreundliche Transportmittel nutzt.
Das Kaisergebirge
Getrennt durch das Kaisertal auf der einen und das Kaiserbachtal auf der anderen Seite, besteht das Kaisergebirge im Norden Tirols, zwischen Kufstein und Kitzbühel gelegen, aus dem Zahmen und dem Wilden Kaiser. Während der Wilde Kaiser durch die TV-Serie „Der Bergdoktor“ hinlänglich bekannt ist, so ist der Zahme Kaiser das weniger. Das mag an den weniger opulenten Felstürmen liegen, für die der Wilde Kaiser bekannt ist. Nicht umsonst wurde auf der wilden Seite Klettergeschichte geschrieben und wahrscheinlich gibt es keinen namhaften Kletterer, der nicht einmal an den legendären Wänden von Fleischbank, Törlspitzen und Scheffauer unterwegs war.
Während die Ellmauer Halt mit ihren 2.342 m Höhe höchster Berg von Wildem Kaiser und dem gesamten Kaisergebirge ist, ist der höchste Gipfel des Zahmen Kaisers deutlich unbekannter. Mit 2.001 m Höhe reißt die Vordere Kesselschneid die 2.000er-Marke. Viele Besucher beschert ihr das allerdings nicht, denn viele halten die vier Meter niedrigere Pyramidenspitze – das Ziel unserer Tour – für den höchsten Gipfel des Zahmen Kaisers. Fast, aber eben nur fast.
Von Kufstein zum Anton-Karg-Haus
Nachdem Lea mit dem Zug die Reise von Innsbruck durchs Inntal angetreten hat, starten wir zusammen am Eingang ins Kaisertal, der garantiert die Muskelgruppen aufwärmt. Beinahe unendlich viele Stufen geht es aufwärts. Bis vor wenigen Jahren war dies noch der einzige Weg, um von Kufstein ins Kaisergebirge hinein zu kommen. Mit einer wenig vertrauenserweckenden Gondel wurden alle möglichen Sachen von Lebensmitteln bis hin zu Autos so ins Tal gebracht, um die dort lebenden Bewohner zu versorgen. Seit ein paar Jahren gibt es nun einen Tunnel, mit dem sich das Leben der Talbewohner erheblich erleichtert hat.
Nachdem wir die Treppen passiert haben, zweigt bald darauf ein Abzweig zur Tischoferhöhle ab, den wir aber rechts liegen lassen. In der eindrucksvollen Höhle wurden Knochen von Höhlenbären gefunden. Nicht zum letzten Mal, dass uns auf dem Weg Bären begegnen, wenngleich wir keine zu Gesicht bekommen.
Bald schon öffnet sich das Kaisertal und der Großteil der Höhenmeter ist bereits überwunden. Und doch zieht sich der Weiterweg bis zum Anton-Karg-Haus, die Blicke auf die nahen Felsriesen des Wilden Kaisers entschädigen aber dafür.
Die liebevoll eingerichtete Hütte am Hinterbärenbad – der Legende nach sollen die Bären im Bach vor der Tür ihr Bad genommen haben – bietet Platz für etwa 100 Bergsteiger und ist bereits seit 2013 mit dem Umweltgütesiegel des Alpenvereins ausgezeichnet.
Aufstieg zur Pyramidenspitze
Nachdem Hüttenwirt und Küchenchef Alexander Egger uns sowohl am Abend als auch am Morgen mit jeder Menge Köstlichkeiten (der schnellste Kaiserschmarrn Tirols!) verköstigt hat, starten wir unseren Aufstieg zur Pyramidenspitze. Und der hat es in sich. Über schmale Steige und Serpentinen windet sich der Weg steil aufwärts. Lang geht es durch den Wald, aber nach etwa der Hälfte des Aufstiegs lichtet der sich nach und nach. Die Umgebung wird langsam rauer und zunehmend felsiger. Ein kurzer Abstecher zur Kaiserquelle füllt die Wasserreserven noch einmal auf. Und die braucht es an warmen Tagen, denn der Aufstieg über die Südseite ist der Sonne ausgesetzt und die Gassen zwischen den Latschenkiefern heizen sich ordentlich auf. Mit etwas Glück lassen sich Gemsen beobachten.
Der Gipfel der Pyramidenspitze ist erst spät zu sehen und nach einer Senke ist er ca. drei Stunden nach Aufbruch von der Hütte auch erreicht. Der Rundumblick von hier oben ist umwerfend. Chiemgauer Alpen im Norden, das Inntal und die großen Berge des Alpenhauptkamms, die Zacken gegenüber im Wilden Kaiser, der Walchsee zu Füßen.
Abstieg zur Vorderkaiserfeldenhütte
Auch wenn der Aufstieg nicht technisch schwierig ist, so stellt er doch Anforderungen an die Kondition. So wäre der Abstecher zur Vorderen Kesselschneid und zum höchsten Gipfel des Zahmen Kaisers zwar nicht so weit und doch sehen wir davon ab. Denn auch der Abstieg zurück nach Kufstein zieht sich.
In leichtem Ab (und kurzen Auf) wandern wir über das Vogelbad gen Vorderkaiserfeldenhütte (ca. 2 h). Dort lohnt sich noch einmal eine Einkehr bevor es noch knapp 1,5 h zurück zum Ausgangspunkt geht.