Wilde Natur des Pamir-Gebirges © Christoph Höbenreich

Bei seinen Expeditionen an den Rand der Welt ist Christoph Höbenreich mit Kaipara-Produkten unterwegs. Frisch zurück aus dem Pamir-Gebirge haben wir Christoph zum Interview getroffen.

Mehr als zweieinhalb Jahre seines Lebens verbrachte Christoph Höbenreich in Zelten im Eis und Schnee. Seine Expeditionen führen ihn immer wieder in die entlegensten Grenzräume der Erde, so zum Beispiel in die Arktis und die Antarktis, wo er bereits in Franz Josef Land, in Marie Byrd Land oder in Neuschwabenland unterwegs gewesen ist.

Kaipara begleitet Christoph Höbenreich auf seinen Abenteuern nun schon eine ganze Weile, zumindest getragen und im Gepäck. Wir haben Christoph zwischen zwei Expeditionen abgefangen und ihm mit ein paar Fragen über das Leben als Abenteurer auf den Zahn gefühlt:

Interview: Vom Pamir-Gebirge in die Antarktis

Frage: Hallo Christoph, Du bist eben erst aus Taschikistan und dem Pamir-Gebirge zurückgekommen. Wie lang warst Du dort unterwegs? Erzählst Du uns ein bisschen über das Gebiet und was Du dort besonders eindrucksvoll fandest?

Christoph Höbenreich: Drei Wochen waren wir dort unterwegs. Der Pamir ist ein weitläufiges, wildes und sehr entlegenes Hochgebirge in Zentralasien. Er wird auch als das „Dach der Welt“ bezeichnet, da er einige der großen Gebirgszüge Asiens verbindet: Tianshan und Alai-Gebirge im Norden, Kunlun Shan im Osten, Hindukush im Süden, Karakorum und Himalaya im Südosten. Er hat eine Fläche von etwa 120.000 km², wovon ca. 12.500 km² vergletschert sind. Der höchste Berg ist der 7495m hohe Pik Ismoil Somono, in der Sowjetunion als höchster Berg des Landes Pik Kommunismus genannt. Das Klima im Pamir ist kontinental trocken, mit heißen Sommern und klirrend kalten Wintern. Die Bewohner sind meist Viehzüchter und halten Yaks und Schafe. Das Gebirge ist durch den legendären Pamir Highway erschlossen, der heute einen Teil des chinesischen Seidenstraßenprojektes bildet.

Frage: Welche Kulturen sind in der Region Zuhause? Wie gestaltet sich die politische Situation in der Region? Ergeben sich aus ihr, besondere Herausforderungen für eine Expedition wie diese?

Christoph Höbenreich: Der Pamir liegt im Osten der Ex-Sowjetrepublik Tadschikistan in der autonomen Provinz Berg Badachschan. Die größte Bevölkerungsgruppe stellen die Pamiri. Die meisten Menschen leben im Westteil der Provinz im Tal des Pandsch. Im bedeutend dünner besiedelten Zentral- und Ostteil leben auch viele Kirgisen. Die Sicherheitslage ist derzeit ruhig und stabil, aber es schwelen Konflikte zwischen Zentralregierung und der einheimischen Bevölkerung. Wir haben uns aber als Besucher sehr sicher gefühlt und wurden sehr gastfreundlich und hilfsbereit empfangen.

Frage: Welche logistischen Herausforderungen sind mit Expeditionen in solch abgelegene Regionen verbunden? Wie bewältigt ihr die?

Christoph Höbenreich: Für die Reiselogistik wurde eine einheimische Agentur beauftragt, die wiederum Kontakt zu unserem Fahrer des Allradfahrzeuges, der Begleitmannschaft für das Trekking und die diversen Familienunterkünfte hatte.

„Am spannendsten finde ich Reisen dorthin, wo alle anderen nicht sind.“

Frage: Wieviel Gepäck habt ihr dabei? Und wie wird es transportiert?

Christoph Höbenreich: Wir hatten zu viert nur drei Reisetaschen und jeder einen Rucksack für unser persönliches Reisegepäck samt Bergausrüstung und Schlafsäcken. Die Ausrüstung für das Trekking wurde uns vor Ort zur Verfügung gestellt.

Frage: Welche ökologischen Auswirkungen haben derartige Expeditionen auf das Ökosystem in der Zielregion? Wie können die minimiert werden und wie profitiert die lokale Bevölkerung davon? Gibt es positive Einflüsse für die Bewohner?

Christoph Höbenreich: Da wir ausschließlich die Dienstleistungen von Einheimischen und einer lokalen Agentur in Anspruch nahmen, bewirkte unsere Reise eine unmittelbare Wertschöpfung vor Ort und kam ausschließlich der lokalen Bevölkerung zu Gute. Da wir uns im Gebirge auch wie die Einheimischen ausschließlich zu Fuß und mit Tragtieren bewegten, waren wir sehr naturnah und umweltbewusst unterwegs. Dass beim Trekking alle Abfälle mit den Tragtieren wieder mitgenommen und keine Spuren hinterlassen werden, ist selbstverständlich. 

Frage: Habt ihr wichtige Erkenntnisse mitgebracht, die von Bedeutung sind?

Christoph Höbenreich: Nein, wir waren auf Urlaubsreise, die spannend, intensiv, erlebnisreich und abenteuerlich und alles andere als erholsam war. Aber das hatten wir auch nicht vor, denn wer sich – von was auch immer – „erholen“ will, darf nicht auf eine Abenteuerreise gehen.

„Unser mitteleuropäischer Lebensstandard ist nicht selbstverständlich.“

Frage: Welche persönlichen Erfahrungen oder Eindrücke, die euer Verständnis für die Region und ihre Bewohner geprägt haben, nehmt ihr von der Reise mit?

Christoph Höbenreich: Gerade für unsere Jungs war es ein tiefgreifendes Erlebnis zu sehen, dass unser mitteleuropäischer Lebensstandard nicht selbstverständlich ist, wie schwer es andere Völker im Vergleich zu unserem Überfluss in Europa haben und wie beschämend gastfreundlich und hilfsbereit Menschen sind, die selbst nicht viel haben. Reisen schafft Bewusstsein, öffnet die Augen und sich die Welt anzuschauen, prägt die Weltanschauung.

Frage: Und wo geht es als nächstes hin?

Christoph Höbenreich: In das Traumland Neuschwabenland (auch Queen Maud Land) in der Ostantarktis.

Frage: Herzlichen Dank für die Zeit, die Du Dir für das Interview genommen hast und für die tollen Bilder, die Du mitgebracht hast.