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Die Antarktis – eine Welt aus Eis und Schnee, weitgehend unberührt und unberechenbar. Im November 2024 führte der Tiroler Berg- und Polarführer Christoph Höbenreich gemeinsam mit seinem Team eine Expedition in das kaum erforschte Otto-von-Gruber-Gebirge im ostantarktischen Neuschwabenland. Die Expedition, die aus den erfahrenen Bergführern Tom Rabl und Robert Miller sowie der deutschen Expeditionsärztin Katrin Oertel bestand, schrieb alpinistische Geschichte: Sie bestiegen neun Gipfel. Sieben davon waren Erstbesteigungen. Immer mit dabei: Eine Auswahl von Kaipara-Produkten.
Alpinistische Herausforderungen und unberührte Natur
Das Otto-von-Gruber-Gebirge, entdeckt und kartiert während der Deutschen Antarktischen Expedition von 1939, war weitgehend unbestiegen. Höbenreich und sein Team bewältigten die Herausforderungen der antarktischen Bergwelt mit Entdeckergeist und Präzision. Zu den Höhepunkten gehörte die dritte Besteigung des höchsten Gipfels der Region, des Ritschergipfels (2791 m), über eine neue Route durch eine 55 Grad steile Eisrinne. Ebenso beeindruckend waren die Erstbesteigungen des Mentzelbergs (2330 m), dessen punktförmiger Gipfel nur über einen zerklüfteten Eisfall und eine steile Westwand zugänglich war, und der Bastei (2460 m), die das Team bei stürmischen Bedingungen und schlechter Sicht erreichte.
Besonders hervorzuheben ist der markante Felsturm im Bastei-Massiv, der den Namen „Bergführerspitz“ (2325 m) erhielt. Der Gipfel, eine Hommage an die Leistungen aller Bergführer bei der internationalen Erforschung der Antarktis, wurde über bis zu 60 Grad steile Schneeflanken und einen ausgesetzten Grat erstbestiegen. Diese Gipfelmomente beschrieb das Team als überwältigend – die klare Luft erlaubte Fernsichten von über 200 Kilometern bis hinauf auf das Südpolarplateau.
Respekt vor der antarktischen Wildnis
Die Expedition folgte einem klaren Prinzip: Die unberührte Hochgebirgswelt der Antarktis sollte in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten bleiben. Alle Abfälle wurden wieder mitgenommen – selbst organische Reste. Dieser nachhaltige Ansatz unterstreicht die Verantwortung, die die Teilnehmer für die Erhaltung dieser fragilen Umgebung übernommen haben.
Merinowolle im Einsatz bei extremen Bedingungen
Unter extremen Wetterbedingungen wie Temperaturen unter minus 30 Grad Celsius und eisigen Winden war die richtige Ausrüstung essenziell. Merinowolle zeigte sich dabei als unverzichtbarer Bestandteil der Kleidung. Ihre natürlichen Eigenschaften boten entscheidende Vorteile: Sie hielt warm, regulierte die Körpertemperatur und leitete Feuchtigkeit zuverlässig ab. Auch die geruchsneutralisierende Wirkung machte sich bei einer dreiwöchigen Expedition ohne Waschmöglichkeiten in den Zelten bezahlt. Merinowolle, als nachwachsender und nachhaltiger Rohstoff, bewies einmal mehr ihre Eignung für anspruchsvollste Bedingungen.
Ein wertvolles Erbe und ungewisse Zukunft
Die Expedition zu den Gipfeln des Otto-von-Gruber-Gebirges könnte die erste aber auch letzte gewesen sein. Deutschland plant nämlich, das Gebiet als Antarctic Special Protected Area (ASPA) auszuweisen, um die am tief gelegenen Untersee brütenden Schneesturmvögel zu schützen. Das Team rund um Christoph Höbenreich plädiert dafür, den Zugang zu den Gipfeln für verantwortungsbewusste Bergsteiger weiterhin zu ermöglichen. Der respektvolle Umgang mit der Natur, so betonte Höbenreich, sei der Schlüssel zur langfristigen Erhaltung dieser einzigartigen Landschaft.
Mit dieser Expedition haben Christoph Höbenreich und sein Team nicht nur alpinistische Meilensteine gesetzt, sondern auch ein Zeichen für nachhaltigen und respektvollen Umgang mit der Antarktis als Kontinent des Friedens und der Zusammenarbeit. Ihre Leistungen erinnern daran, dass Abenteuer und Verantwortung Hand in Hand gehen können – selbst in den entlegensten Regionen der Welt.