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Die Chiemgauer Alpen begrenzen den Chiemsee – das bayerische Meer – nach Süden. Sie sind Ausflugsziel im Sommer wie im Winter. Für große und kleine Entdecker. Die Chiemgauer Alpen im Steckbrief.
Plötzlich erheben sich Berge, doch steil aufragende Felswände prägen das Bild der Chiemgauer Alpen nicht. Abgesehen vielleicht von ihrem berühmtesten Gipfel, der Kampenwand. Obwohl ihre höchsten Berge fast die 2.000-Meter-Marke erreichen, sind die Chiemgauer Alpen keine massiven Felskolosse, die unzugänglich wirken. Stattdessen sind viele der Berge bis weit hinauf grün und oft von Weideflächen geprägt, auf denen Kühe grasen. Sanfte Täler durchziehen die Landschaft, die sich bestens zu Fuß oder mit dem Rad erkunden lassen. Unten liegen kleine Dörfer mit hübschen Kirchen und gelebten Traditionen, die authentische Ruhe ausstrahlen. Vielleicht ist das der Grund für die besondere Anziehungskraft der Chiemgauer Alpen? Ein kleiner Streifzug.
Lage und Infos
Die Chiemgauer Alpen erstrecken sich als Teil der Ostalpen zwischen dem Inntal im Westen und der Saalach im Osten. Sie liegen zwischen den Bayerischen Voralpen und den Berchtesgadener Alpen und umfassen ein Gebiet von etwa 640 km². Der Großteil des Gebiets befindet sich in den Landkreisen Traunstein, Rosenheim und Berchtesgadener Land, während nur kleinere Teile in Österreich (Salzburg, Tirol) liegen. Die Chiemgauer Alpen sind von Durchgangstälern geprägt, was sie gut zugänglich macht. Bekannte Ausgangspunkte für Wanderungen sind Aschau, Reit im Winkl, Ruhpolding und Bad Reichenhall.
Berge im Chiemgau
Neben dem höchsten Berg – das Sonntagshorn (1.961 m), das zur Hälfte auf der österreichischen Seite liegt – gibt es in den Chiemgauer Alpen unzählige weiterer Gipfel, die einen Besuch wert sind. Eine kleine Auswahl der schönsten Gipfel:
Das Sonntagshorn ist mit 1.961 Metern der höchste Gipfel der Chiemgauer Alpen. Es liegt auf der Grenze zwischen Deutschland und Österreich und bietet einige beliebte Tourenmöglichkeiten an. Das Sonntagshorn kann sowohl von der deutschen als auch von der österreichischen Seite bestiegen werden. Die Aufstiege sind technisch wenig anspruchsvoll, erfordern aber eine gute Kondition.
Geigelstein, 1813 m
Der Geigelstein ist mit 1.808 Metern einer der markantesten Berge der Chiemgauer Alpen. Er liegt zwischen den Orten Schleching und Aschau im Chiemgau und ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Naturliebhaber. Wegen seiner artenreichen Flora und Fauna wird der Geigelstein oft als „Blumenberg des Chiemgaus“ bezeichnet und steht unter Naturschutz. Der Geigelstein ist auch im Winter ein attraktives Ziel für Skitourengeher
Kampenwand, 1.669 m
Die Kampenwand (1.669 m) ist einer der markantesten Gipfel der Chiemgauer Alpen, bekannt für ihre auffällige, zackige Felsformation. Sie liegt nahe Aschau im Chiemgau und bietet ein beliebtes Wander- und Kletterziel. Vom Gipfel aus genießt man eine hervorragende Aussicht auf den Chiemsee und die umliegenden Berge. Eine Seilbahn erleichtert den Aufstieg, der dennoch durch verschiedene Routen für Wanderer und Kletterer abwechslungsreich bleibt. Die Gipfelkreuz-Silhouette der Kampenwand ist weithin sichtbar und ein Wahrzeichen der Region.
Spitzstein, 1.596 m
Der Spitzstein (1.596 m) gilt als einer der Münchener Hausberge und liegt im westlichen Teil der Chiemgauer Alpen nahe der Grenze zu Tirol. Er ist ein beliebtes Ziel für Wanderer, da der Aufstieg relativ leicht und familienfreundlich ist. Vom Gipfel bietet sich ein weiter Blick auf das Inntal, den Chiemsee und die umliegenden Berge.
Hochfelln, 1.684 m
Der Hochfelln ist 1.674 Meter hoch und einer der bekanntesten Aussichtsberge der Chiemgauer Alpen. Von seinem Gipfel hat man einen beeindruckenden Panoramablick, der bis zu den Hohen Tauern und zum Großglockner reicht. Der Berg ist sowohl im Sommer ein beliebtes Wanderziel als auch im Winter für Skitouren. Eine Seilbahn erleichtert den Aufstieg und führt von Bergen im Chiemgau bis fast zum Gipfel.
Hochgern, 1.748 m
Mit 1.748 Metern zählt der Hochgern zu den höchsten Bergen der Chiemgauer Alpen. Von Marquartstein oder Unterwössen aus führt der Aufstieg durch abwechslungsreiche Landschaften mit dichten Wäldern und weiten Almwiesen. Am Gipfel erwartet Wanderer eine weitreichende Aussicht auf den Chiemsee und die Zentralalpen. Auch hier sind Skitouren im Winter sehr beliebt.
Hochstaufen, 1.771 m
Der Hochstaufen (1.771 m) ist ein markanter Gipfel im Osten der Chiemgauer Alpen bei Bad Reichenhall. Er bildet mit seinem steilen Anstieg ein beliebtes Ziel für geübte Wanderer und Bergsteiger. Vom Gipfelkreuz bietet sich ein weiter Blick über das Berchtesgadener Land bis in die Alpen. Der Aufstieg ist anspruchsvoll, aber die Aussicht und das alpine Ambiente lohnen den Einsatz. Am Hochstaufen befinden sich auch die Reichenhaller Hütte und zahlreiche Wanderwege. Besonders fordernd: Der Aufstieg über den Pidinger Klettersteig, der als einer der schwierigsten Klettersteige Deutschlands gilt.
Seen in den Chiemgauer Alpen
Neben dem angrenzenden Chiemsee – dem größten See Bayerns – gibt es in den Chiemgauer Alpen weitere tolle Seen, die einen Besuch wert sind.
Drei-Seen-Gebiet
Das Drei-Seen-Gebiet zwischen Ruhpolding und Reit im Winkl wird auch als Bayerisch-Kanada bezeichnet. Die drei Seen Weitsee, Mittersee und Lödensee schmiegen sich perfekt in die umgebenden Berge und sind ganzjährig einen Besuch wert. Alle Jahreszeiten haben ihren eigenen Reiz.
Frillensee
Der Frillensee liegt unweit von Inzell am Fuß des Staufenmassivs. Die kurze Wanderung von Adlgaß führt in ein wahres Paradies. Der Frillensee gilt als einer der kältesten Seen Deutschlands und vor vielen Jahren wurden hier bereits internationale Eislaufwettkämpfe ausgetragen.
Taubensee
Der Taubensee wird auch als das „Auge des Chiemgaus“ bezeichnet. Genau durch ihn hindurch verläuft die Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Aus Schleching von deutscher Seite aus oder Kössen aus dem benachbarten Tirol ist er in einer knappen Stunde erreicht. Im nahen Taubenseehaus wird der Gaumen verwöhnt.
Unsere persönlichen Highlights
Die Chiemgauer Alpen sind ein wahres Outdoor- und Wanderparadies, das über das ganze Jahr hinweg richtig viel zu bieten hat. Das sind dabei unsere persönlichen Highlights:
Seekopf
Der Seekopf ragt über dem Drei-Seen-Gebiet auf, ist mit seinen 1.173 m kein besonders hoher Gipfel und doch bietet er den schönsten Ausblick auf die drei Seen zu seinen Füßen.
Drei-Seen-Gebiet im Herbst
Wenn die Blätter gefärbt sind, leuchten die drei Seen zwischen Reit im Winkl und Ruhpolding besonders schön. Wenn sich nach einem kühlen Morgen die Nebel über den Seen lichten und die Sonne für noch mehr Farbenpracht sorgt, entsteht eine beinahe magische Atmosphäre.
Weißbachfälle
Unmittelbar neben der Deutschen Alpenstraße stürzen sich die Weißbachfälle in mehreren Kaskaden in die Tiefe. Südlich von Inzell sind die in einer kurzen Wanderung schnell erreicht. Während der Schneeschmelze sind die Wassermassen der Weißbachfälle besonders beeindruckend.