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Bei dieser Hüttenwanderung geht es 2 Tage an der Ostseite des Königssees auf bis zu 1741 Meter entlang.
Mit herrlichem Blick auf den Watzmann geht es vom Jenner bzw. vom Ort Königssee über die Königsbachalm und der Gotzenalm (früher Springlkaser genannt) bis zum Obersee und der Saletalm. Von dort geht es mit dem Boot über den See wieder zurück nach Königssee.
Eine Wanderung durch die Berchtesgadener Alpen mit vielen spektakulären Eindrücken und Aussichten!
Tag 1: Von Königssee an der Jennerbahn zur Gotzenalm
Einige Wanderführer raten in Ihren Tourenbeschreibungen mit der Jennerbahn von Königssee aus erst mal zur Mittel- oder gleich bis zur Bergstation zu fahren. Wenn man den Hinweis an der Talstation mit einer Tourendauer von 6 bis 8 Stunden liest, mag einem das logisch vorkommen.
Wir Berghelden haben allerdings die Erfahrung gemacht, daß man vom Parkplatz der Jennerbahn (bei ein bisschen sportlicher Konstitution) in knapp 4 Stunden Laufzeit zur Gotzenalm gelangt. Daher kann man sich das Geld für die Bahnfahrt in unseren Augen eigentlich getrost sparen.
Vom Jenner zur Königsbachalm
Der erste Abschnitt (Weg Nr. 493) führt uns vom Parkplatz der Jennerbahn im Ort Königssee über eine Asphaltstraße an Wohnhäusern vorbei auf einen breiten Waldweg hinauf bis man nach ca. einer Stunde auf die Forststraße trifft die links von der Mittelstation der Bergbahn kommt. Ab hier sind es noch ca. 30 Minuten bis zur Königsbachalm auf 1200 Metern Höhe.
Laut Wegbeschilderung sollte man 2,5 Stunden bis hier hin brauchen, was schon sehr großzügig berechnet ist.
Von der Königsbachalm zur Gotzenalm
Auf der Königsbachalm kann man kurz ein Erfrischungsgetränk oder eine kleine Stärkung (Almkäsebrot, Wiener Würstel mit Senf etc.) einnehmen bevor einen der Weg dann gegenüber der Alm über breiten Weg einen Grasrücken hinauf auf über 1300 Meter führt. Nach einer Kehre gelangt man auf einen Waldweg, der dann erstmal wieder auf knapp 1100 Meter Richtung Gotzentalalm (nicht zu verwechseln mit der Gotzenalm!) hinab führt. Auf diesem Weg kann man bereits mehrfach wunderschön zum Watzmann hinüber schauen und die ersten tollen Fotos machen. Auch nach Berchtesgaden und zum Untersberg sieht man teilweise gut hinüber.
Nach der Gotzentalalm folgen wir den Schildern Richtung Gotzenalm über Serpentinen hinauf auf über 1600 Meter. Hier kann der Weg bei Sommertemperaturen schon ein wenig anstrengend und auslaugend werden. Wenn manallerding durch die letzte Rechtskehre schreitet und der Blick auf die riesige Gotzenalm (früher übrigens Springlkaser) fällt, wird man für alles entschädigt. Man fühlt sich so als wäre man jetzt in einer eigenen kleinen Welt angekommen. 4-5 kleine Almen malerisch auf großer Almwiese komponiert und außen herum die Berchtesgadener Berge. Und an der Westflanke zudem der imposante Watzmann. Was will das Herz mehr?
Bevor man nun die letzten 2 Minuten
rüber zur Gotzenalm geht, sollte man kurz nach besagter Rechtskehre unbedingt noch dem Wegweiser rechts ab zum Aussichtspunkt am Feuerpalfen folgen.
An massig Blaubeeren und einem schönem Wegkreuz vorbei ist man in 10 bis 15 Minuten an einem der wohl schönsten Aussichtspunkte der Alpen überhaupt.Man schaut aus 1741 Metern frontal hinüber auf den Watzmann und gut 1100 Meter direkt hinab genau auf St . Bartholomä und den Königssee. In Worte fassen lässt sich dieser Blick eigentlich gar nicht. Man muss es einfach selbst erlebt haben!
Danach geht es gemütlich rüber zur Gotzenalm wo man bei guter Küche in sympathischer Atmosphäre die herrliche Aussicht genießen kann und schließlich dort die Nacht verbringt.
Bewirtet wird Gotzenalm übrigens von Rudi Klecker und seinem wirklich sehr freundlichen Team.
Die Aussicht auf der Gotzenalm
Die Aussicht auf der Gotzenalm bietet für Bergfreunde ein wahres Spektakel.
Man sieht von ihr aus herrlich hinüber auf das Steinerne Meer und sogar den Hochkönig (südlich), entlang der Landesgrenze und westlich herüber natürlich wunderschön auf den Watzmann.
An der Weg-Gabelung vor der Gotzenalm zum Feuerpalfen hinüber sieht man zudem wunderschön hinunter auf der Berchtesgadener Land mit der Stadt Berchtesgaden und im Hintergrund den Untersberg. Bei gutem Wetter lässt sich rechts davon mit ein wenig Phantasie sogar Salzburg erkennen. Für Frühaufsteher lohnt es sich auch den Sonnenaufgang über dem Gotzentauern anzuschauen. Dabei wird gegenüber der Watzmann teilweise komplett in rotes Licht getaucht.
Tag 2: Von der Gotzenalm zum Obersee und der Saletalm.
Über die Regenalm zum Landtalsteig
Das erste direkte Ziel vom Abstieg Richtung Obersee ist die Fischunkelalm am Obersee. Auf dem Weg dorthin braucht auch der Kopf ein wenig Ausdauer, da dieses erste größere Etappenziel erst nach ca. 4 Stunden erreicht werden kann.
Der Weg dahin hat es allerdings in sich, weil es nicht wie beim Aufstieg meist auf breiten Forstwegen dahin geht. Dem Weg Nr. 493 folgend geht es zuerst an ein paar Hütten vorbei Richtung Regenalm durch die Bärengruppe in einem langen Linksbogen in das Landtal hinein. Hier geht es einige Zeit auf schmalem Pfad am Berghang entlang. Der Wanderer sollte hier die Augen offen halten, da sich (vor allem vor einer kleinen Holzbrücke) gerne Edelweiß zeigen.
Nach einiger Zeit trifft man in einer Senke auf den Weg der vom Seeleinsee kommt. Bei gutem Wetter kann man hier bereits auf den Obersee hinüber sehen.
Von hier aus geht es dann relativ lange und steil den Berghang hinunter, an verfallenen Almen vorbei durch einen Wald, der aus den Märchen der Gebrüder Grimm sein könnte.
Ein Genuß fürs Auge!
Über den Landtalsteig zur Fischunkelalm
Wachsam sollten die Augen auf den letzten 600 Metern Abstieg über den Landtalsteig auch sein, weil hier zum einen der Weg recht ausgebrochen und schmal (mit Drahtseilen gesichert) immer wieder über kleine Wasserfälle verläuft wo es doch auch mal recht glitschig zugeht. Man darf sich hier vom herrlichen Blick auf den Obersee, die Fischunkelalm und das Ende des Königssees nicht zu arg ablenken lassen. Lieber einfach mal stehen bleiben und in Ruhe genießen!
Auf ca. 650 Höhenmetern endet der Landtalsteig dann und man gelangt über eine große Almwiese hinüber zur Fischunkelalm, die oberhalb der Obersees liegt. Wer möchte kann hier nochmals einkehren und sich stärken
Von der Fischunkelalm zur Saletalm und Bootsanlegestelle Salet
Von der Fischunkelalm geht der gut befestigte Weg nun links vorbei am Obersee vor nach Salet. Nach ca. 30 bis 45 Minuten Laufzeit kommt man am anderen Ende des Gebirgssees an der Saletalm an.
Hier besteht wiederum die Möglichkeit einzukehren. Allerdings hat diese „Alm“ eher den Charakter einer Autobahn-Raststätte.
2 Minuten unterhalb der Alm liegt dann die Bootsanlege-Stelle von wo wir dann eines der Elektroboote zurück nach Königssee nehmen und die Tour beschließen.
Aktuell liegt der Preis für die Bootsfahrt über den gesamten Königssee bei 8,50 Euro (Stand August 2011).
Insgesamt hat bei uns der Abstieg 5,5 Stunden reine Laufzeit in Anspruch genommen.
Etappen der Runde um den Königssee
Parkplatz Jennerbahn Königssee – Königsbachalm (1:30) – Gotzenalm (2:30) – Fischunkelalm (4:30) – Saletalm (1:00)
>>Quick-Infos zur Tour<<
- Charakter: Mittelschwere 2 Tages-Wanderung. Ausreichend Trittsicherheit und Kondition erforderlich
- Talort: Königssee. Parkplatz an der Jennerbahn
- Höhenmeter: 1.200 m
- Dauer – Aufstieg: 4:00 (Tag 1)
- Dauer – Abstieg: 5:30 (Tag 2)