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Kampenwand – Wanderung von Hintergschwendt über Steinlingalm
Wer schon mal auf der A8 entlang des Chiemsee vorbeigezuckelt ist, dem ist dieser Chiemgauer Berg mit Sicherheit schon ins Auge gesprungen. Na klar, die Rede ist von der Kampenwand (1664m). So oft habe ich sie vom Chiemsee aus schon bestaunt und dieses Wochenende wollte ich sie endlich mal besteigen.
Anfahrt bis Hintergschwendt /Aigen
Wir wählen die nicht ganz so populäre Route vom Parkplatz Hintergschwendt / Aigen aus über die Steinlingalm bis hoch zum Ostgipfel der Kampenwand. Dafür nehmen wir von der A8 Richtung Salzburg die Ausfahrt Frasdorf, fahren nach Aschau, nehmen im Kreisverkehr in Aschau die zweite Ausfahrt und folgen der Bernauerstraße bis wir rechts das Schild „Seiseralm“ entdecken. Hier biegen wir rechts ab, folgen der Teerstraße, lassen die Seiseralm rechts hinter uns und fahren weiter in den Wald. Nach kurzer Zeit kommt der Parkplatz Hintergschwendt auf der rechten Seite. Wir fahren noch 500 Meter weiter und stellen das Auto am Parkplatz Aigen (850m) ab.
Eingabe ins Navi: 83229 Hintergschwendt
Aufstieg zur Kampenwand über die Steinlingalm
Unsere Wanderung zur Kampenwand beginnt auf der Forststraße. Nach kurzer Zeit wählen wir einen kleinen Steig auf der linken Seite – Beschilderung Richtung Steinlingalm – , um den schöneren Weg direkt durch den Wald zu nehmen. Hier geht es über Wurzeln und Steine recht zügig bergauf. Kurz darauf erreichen wir den Forstweg und gehen diesen links weiter nach oben. Nach einem Fußmarsch von etwa 20-30 Minuten treffen wir erneut auf einen Steig, der in den Wald hinein führt. Darauf folgt ein kurzer Stop am Bildstock „Zu unserer lieben Frau“. Nach einigen Minuten stehen wir vor einem kleinen Schilderwald und entscheiden uns hier für die Abzweigung nach links mit dem Schild „Kampenwand über Steinlingalm“. (Notiz: Beim Abstieg werden wir von rechts runterkommen.)
Von nun an geht es noch einmal schattig aber steil den Berg durch den Wald nach oben, bis wir am Ende ein kleines Holzgatter erreichen. Kaum drübergestiegen, stehen wir auf einer wunderschönen Lichtung und genießen das erste Panorama.
Anschließend steigen wir erneut über ein Holzgatter und folgen dem schmalen steinigen Weg Richtung Kampenwand. Bereits nach ein paar Minuten thronen vor uns die charakteristischen Felsen – rechts unterhalb sieht man bereits die Steinlingalm. Im großen Bogen laufen wir weiter und enden am Forstweg, der uns nach ca. 2 Stunden zur Alm führt.
Nun sind es nur noch 45 Minuten bis zum Ostgipfel der Kampenwand. Ab hier ist nun wirklich gutes Schuhwerk und Trittsicherheit gefragt. Über Steine und Geröll gehen wir direkt auf die Felswände zu. Die letzten 15 Minuten bis zum Gipfel ist echte Kraxelei gefragt, inklusive kurzem Klettersteig (Anseilen nicht notwendig). In großen Schritten, teilweise unterstützt durch Steigeisen in den Felsen und Seil zum Festhalten, und mitten durch die Felsen durch gehts hoch zum Gipfel, auf dem das übergroße Messing-Gipfelkreuz thront.
Kampenwandgipfel – herrlicher Blick auf Chiemsee, Chiemgau & das Kaisergebirge
Der Ostgipfel der Kampenwand hält wirklich einen spektakulären Ausblick bereit. Der Chiemsee, Simssee und das Rosenheimer Land liegen uns zu Füßen. Zur anderen Seite erstrecken sich die Chiemgauer Alpen und das charakteristische Kaisergebirge. Ebenfalls ein Highlight: Das übergroße Gipfelkreuz, das 54 Zentner wiegt und 1950 zum Gedenken an die in beiden Weltkriegen Gefallenen, Vermissten und Verstorbenen der Chiemgauer Gemeinden errichtet wurde.
Gipfel-Video vom Ostgipfel der Kampenwand
Abstieg über Schlechtenbergalm und Gori-Alm
Der Abstieg folgt bis zu Steinlingalm dem Aufstieg. Innerhalb von einer halben Stunden sind wir hier zügig nach unten gestiegen. Aufgrund des Gerölls sind hier Stöcke nicht verkehrt, aber nicht unbedingt notwendig. Nun gönnen wir uns erst einmal ein Mittagessen auf der Steinlingalm, die – dank der vielen Mountainbiker und Touristen, die von der anderen Seite der Kampenwand per Seilbahn hochpilgern – ziemlich gut besucht ist.
Tipp: 15 Minuten von der Steinlingalm entfernt liegt die Schlechtenbergalm. Eine kleine süße Alm, umgeben von einer idyllischen Kuhweide, die zum ruhigen Ausruhen einlädt. Wer nicht unbedingt auf sein Schnitzel besteht, sollte lieber hier eine Mittagspause einlegen.
Für uns liegt sie direkt auf dem Rückweg. Denn wir wählen von der Steinlingalm die Forststraße bergab Richtung Aschau. Statt den Steig, von dem wir beim Aufstieg gekommen sind, rechts wieder zurückzugehen, laufen wir die Forststraße entlang. Wenig später sehen wir bereits die Schlechtenberg-Alm – etwas weiter unten auch die Gori-Alm. Nach einer kurzen Holler-Schorlen-Pause gehen wir an der kleinen Bank vorbei Richtung „Hintergschwendt“. Hier steigen wir nach kurzer Zeit erneut über ein kleines Gatter und folgen dem Weg in den Wald zurück. Nach ca. einer halben Stunden treffen wir den bereits oben erwähnten Schilderwald und nehmen den bekannten Weg Richtung „Hintergschwendt / Aigen“ nach unten.
Quick-Infos zur Tour
- Charakter: mittelschwere Bergwanderung, gutes Schuhwerk erforderlich, Stöcke sinnvoll oder nicht notwendig, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vorausgesetzt
- Technik: Bis Steinlingalm leicht, hoch zum Ostgipfel mittelschwer (über kleinen Klettersteig erreichbar)
- Talort: Hintergschwendt
- Gipfel: Kampenwand Ostgipfel
- Höhenmeter: ca. 850hm
- Dauer: ca. 5 Stunden – Aufstieg 2:45 Stunden, Abstieg: 2:15 Stunden
- Einkehr: Steinlingalm 0der Schlechtenbergalm
- Anfahrt mit dem Auto: Von München auf der A8 Richtung Salzburg, bis Ausfahrt Frasdorf, in Richtung Aschau. Dann den Schildern „Seiseralm“ folgen und weiter bis Hintergschwendt & Parkplatz Aigen.