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Dieses mal haben wir uns für 2 Tage zu einer Hüttentour ins Wettersteingebirge aufgemacht.
Diese Tour führt uns von Garmisch – Partenkirchen durch die Partnachklamm über das Schachenschloss zur Meilerhütte auf 2.374 Metern Höhe.
An Tag 2 geht es dann über das Reintal wieder zurück nach Partenkirchen. Eine Alternative ist der Aufstieg von der Tiroler Seite. Dort startet man in Leutasch und spart ca. 30 Minuten beim Aufstieg. Schöner ist aber unsere Variante über den Schachen.
Meilerhütte: ein absolutes Muss für Bergfans!
Diese Wanderung hat für bayerische Verhältnisse einen ganz besonderen Charme, weil das Wetterstein im Gegensatz zu vielen anderen bayerischen Wandergebieten für sehr steile, schrofige Felsgipfel mit beeindruckenden Höhen steht. Den Kontrast dazu bieten malerische Bergtäler, klare Bäche wie die Partnach und viele urige und abgelegene Hütten.
Kaum eine Hütte in den bayerischen Alpen hat so eine sensationelle Lage. Die Hütte thront am Dreitorspitzgatterl zwischen gigantischen Felswänden eingeklemmt direkt am Grenzverlauf zwischen Bayern und Tirol. Die Aussicht von der Meilerhütte ist einfach nur galaktisch.
Zur Sternschnuppennacht jedes Jahr im August ist sie der absolute Geheimtipp!
Tag 1: Der Aufstieg zur Meilerhütte
Von Partenkirchen über den Kälbersteig zum Schachen
Ausgangspunkt für diese Hüttentour ist Garmisch-Partenkirchen bzw. im Ortsteil Partenkirchen das Olympia Skistadion. Man kann sein Auto entweder am Parkplatz des Stadions abstellen oder sein Glück in einer der Seitenstraßen kurz vor dem Stadion versuchen. Westlich (Rechts) der Ski-Sprungschanzen beginnt der Weg entlang der Partnach Richtung Partnachklamm. Vorbei an Touristen-Ständen und Imbis-Buden braucht man auf der Asphaltstraße ca. 20 Minuten bis zum Eingang der Partnachklamm. Für ca. 4 Euro Eintritt geht es nun die Klamm nach oben. Wenn man früh genug dran ist kann man die Klamm mit der durchscheinenden Morgensonne richtig genießen, weil noch keine Massenströme von Touristen durchgeschleust werden.
Je nach dem wie oft man stehen bleibt und Fotos macht, brauch man ungefähr 30 Minuten bis zum Ende der Klamm. Hier folgt man einige Meter dem Lauf der Partnach bis eine kleine Eisenbrücke den Gebirgsbach quert und man an eine Wegkreuzung mit 2 Infotafeln kommt. Neben der linken der beiden Tafeln geht es nun auf den Kälbersteig.
Der Kälbersteig verlangt dem Wanderer vom ersten Schritt an einiges an Kondition ab. Über hohe Tritte und Stufen geht es nun für die nächsten 2 Stunden stetig bergauf. Nach ca. einer Stunde auf gut 1200 Metern Höhe kreuzt man das erste mal eine Forststraße der man auch für ein paar Meter folgt bis der Kälbersteig weiter steil durch den Bergwald nach oben führt.
Auf ca. 1500 Höhenmetern bekommt man dann die erste optische Entschädigung geboten. Über den Keilschrofen hinweg kann man durch die Bäume das erste mal rüber zur Alpspitze sehen. 5 Minuten weiter sollte man nochmals aufmerksam Richtung Südwesten schauen, weil sich dann auch ganz kurz bereits das Schachenschloss zeigt.
Nach nun gut 3 Stunden Laufzeit kreuzt man den Königsweg, ein breiter Schotterweg der uns nach ca. 45 Laufzeit unterhalb des Schachentorkopfs vorbei zum Schachenhaus und Schachenschloss von König Ludwig II führt.
Auf dem Schachenhaus kann man sich nach nun fast 4 Stunden Laufzeit mal wirklich eine kleine Pause gönnen und z.B. den Ausblick Richtung Norden auf das Werdenfelser Land und weiter westlich auf das Zugspitz-Massiv genießen. Wer das Schachenschloss noch nicht von innen gesehen hat sollte versuchen eine Führung mitzumachen weil das Schloss eine für die Bergwelt einzigartige Überraschung bereit hält.
Im Schachenhaus gibt’s übrigens super leckeren selbst gebackenen Kuchen. Und auch generell ist das Essen dort sehr sehr gut.
Vom Schachen zur Meilerhütte
Zur Meilerhütte sind es nun nochmal ca. 1,5 Stunden Aufstieg. Der Weg beginnt quasi fast vor dem Eingang vom Schachenschloss und schlängelt sich Richtung Frauenalpl den Felsrücken relativ steil aber bei beindruckender Kulisse erst mal auf über 2.000 Meter hinauf. Auf diesem Teilstück hat man ständig einen wunderschönen Ausblick runter ins Reintal sowie nach Garmisch oder rüber zur Alpspitze und auf den Schachen selbst. Ab einer gewissen Höhe lugt dann auch endlich die Zugspitze hervor.
Etwas weiter sieht man auch hinunter zur Oberreintalhütte dem Oberreintalkar und darüber die felsigen Gipfel des Zundernkamms und der Zundernköpfe.
Wenn man den Felsrücken dann geschafft hat geht es kurz ein wenig gemütlicher über eine Schafweide auf dem Bergrücken dahin bis dann im Schatten der Partenkirchner Dreitorspitze, der letzte steile Anstieg hinauf zur Meilerhütte beginnt.
Nach insgesamt 5,5 Stunden Laufzeit ist man nun am Ziel für Tag 1 auf 2.347 Metern angekommen.
Die Meilerhütte ist eine relativ große Alpenvereinshütte der Kategorie I. Es gibt einfach Bergsteiger-Verpflegung, relativ gemütliche Betten und recht einfach sanitäre Einrichtungen.
Auf der Meilerhütte lohnt es sich früh aufzustehen und die paar Meter auf den Frauenalplkopf zu kraxeln. Von dort kann man einen herrlichen Sonnenaufgang und auch Sonnenuntergang erleben.
Mitte August ist die Meilerhütte übrigens auch ein perfekter Standort um Sternschnuppen zu beobachten.
Tag 2: Der Abstieg von der Meilerhütte durch das Reintal
Für den Abstieg ins Reintal muss man nun erstmal wieder zurück zum Schachen. Den vom Aufstieg bekannten Weg geht man in knapp über einer Stunde wieder hinunter zum Schachenhaus. Wem das Frühstück auf der Meilerhütte nicht zusagt findet hier eine leckere Alternative.
Danach geht es Richtung Oberreintalhütte in südwestlicher Richtung vom Schachen weg. Nach 5 Minuten sollte man noch kurz am Aussichtspavillon von König Ludwig II anhalten und die Aussicht genießen. An guten Tagen kann man hier Richtung Norden bis zum Staffelsee schauen.
Die nächste Stunde geht es nun ziemlich steil bergab. Über große Stufen geht es einen ausgesetzten und teilweise mit Drahtseilen gesicherten Weg auf 1400 Meter hinab. Hier trifft man nun auf die Kreuzung zur Oberreintalhütte. Man folgt hier dem Wegweiser Richtung Bockhütte (wo man nochmals Pause machen könnte) und dann weiter Richtung Partnachalm bzw. Partnachklamm.
Nach ca. 2 bis 2,5 Stunden schlauchendem „Gehatsche“ an der Partnach entlang, erreicht man auf ca. 870 Höhenmetern schließlich eine Kreuzung wo man sich entscheiden muss ob man nochmals durch die Partnachlamm gehen will, oder lieber einen alternativen Weg über die Partnachalm und die Sattlerhütte wählt.
In der Urlaubszeit sollte man eher die Alternative wählen, da es mit sperrigem Rucksack runter zu durch den schier endlosen Touristenstrom kein großes Vergnügen ist. Je nach Laufgeschwindigkeit kommt man schließlich nach ca. 5,5 Stunden wieder unten am Skistadion von Partenkirchen an.
Etappen der Hüttentour zur Meilerhütte
Aufstieg: Skistadion Partenkirchen – Partnachklamm (20 min) – Kälbersteig (40 min) – Schachenhaus/Schachenschloss (4:00 Stunden) – Meilerhütte (1:30 Stunden)
Abstieg: Meilerhütte – Schachenhaus (1:15 Stunden) – Kreuzung Oberreintalhütte (1:00 Stunde) – Partnachklamm (2:30 Stunden) – Skistadion Partenkirchen (0:45 Stunden)
>>Quick-Infos zur Tour<<
- Charakter: Mittelschwere 2 Tages-Wanderung. Ausreichend Trittsicherheit und Kondition erforderlich
- Talort: Garmisch-Partenkirchen. Parkplatz am Olympia Skistadion Partenkirchen
- Höhenmeter: 1.500 m
- Dauer – Aufstieg: 5:30 (Tag 1)
- Dauer – Abstieg: 5:30 (Tag 2)
Karte: Wanderung zur Meilerhütte
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Die will ich nächstes Jahr auch mal machen…klingt toll!
Das ist auch echt eine geile Tour! Müsst ihr unbedingt machen.
Grüße,
Robert
Tausend Dank für diese wahnsinnig schöne Inspiration!!! Wir sind genau diese Tour am jetztigen Wochenende gelaufen, und können alles bestätigen. Die Tour ist super gut und realistisch beschrieben.
Das Wetter war der Oberhammer, durchgehend blauer Himmel, klare Sicht bis zum Ammersee und oben auf der Meilerhütte war es nachts sicher nicht unter 15°C – es war sicher einer der heißesten Tage in diesem Sommer! Wer hätte das geahnt, als wir die Reservierung machten.
Die ätzendeste Strecke war für uns der Weg von der Partnachalm runter ins Skistadion – steil auf Asphalt runterzulaufen ist echte der Killer für die Knie, die es bis dahin ganz gut geschafft hatten…und die Partnachalm ist als Einkehralm auch nicht der Oberhit. Dafür können wir die Kässpätzle auf dem Schachen sehr empfehlen!
Beste Grüße aus München – ein fantastisches Wochenende geht zu Ende und wir werden hier öfter vorbei schauen und uns inspirieren lassen.
Hallo Robert, hört sich sehr interessant an. Ich bin auf der Suche nach meiner ersten Hüttentour (zu Fuß, sonst mit MTB). Brauche ich ein Geschirr zum sichern, oder lässt sich die Tour normal laufen?
Grüße, Bernd.
Hallo Bernd,
die Tour lässt sich normal laufen. Wenn Du unsere Route nimmst, dann ist es nicht so gefährlich, dass man sich anseilen müsste. Die Runde ist eher was fürs Auge, als für den Adrenalin-Kick 😉
…hab ich noch vergessen, Gibt es einen GPS-Track davon?
ich hab leider keinen. Aber den Weg findest Du auch so. Man kann sich da hoch nicht verlaufen 🙂
Servus Robert,
ich bin vor einigen Jahren mal vom Eisstadion weg über 2 Sättel zu einer Hütte aufgestiegen. Die Hütte lag in einem großen Kessel( gegenüber war eine ziemliche Wand) und war nicht sehr groß. Beim Aufstieg gings am Schluß im Wald über einen Serpentinenpfad hoch bevors felsig wurde, abgestiegen sind wir am nächsten Tag dann zur Partnachklamm ins Skistadion. Wolle die Hütte eigentlich mal wieder mit einer Tour verbinden hab aber leider keine Ahnung mehr wie die heißt(ist ja auch schon 25 Jahre her), vielleicht kannst du mir ja mal helfen.
Gruß Helmut
Hi,werde gern etwas 13 August für 2 nächte die Meilerhütte übernachtung.Wie kann ich dies büchung(2 erwachsener und ein hund)am besten?
Danke
Am besten rufst Du auf der Hütte an. Telefon-Nummer findest Du hier https://www.berghelden.de/huetten-und-almen/die-meilerhuette/
Hallo
wir würden gerne eine 4-Tages-Tour machen und dabei das Schachenschloss besichtigen. Hast Du einen Tourenvorschlag für uns?
Danke im voraus.
Anita
Wir greifen die Tour Morgen an. Sind schon ganz auffgeregt 🙂
Hallo Bergheld, frisch zurück von Schachen und Meilerhütte (Muskelkater & Ludwigfieber sind noch frisch) wollen wir uns bei Dir für die liebevolle und auf den Punkt gebrachte Zusammenstellung dieser gigantischen Tour bedanken. – Trotz des tollen Wetters waren erstaunlich wenige Wanderer unterwegs (abgesehen vom Königsweg zum Schachen und lebensmüden Bikern), so daß wir auch kurzfristig noch ein gemütliches Plätzchen auf der urigen Meilerhütte erhaschen konnten. Was für uns gut gepaßt hat, war den Schachenschloßbesuch mit dem Rückweg zu kombinieren (Aussichtspunkt auf gar keinen Fall verpassen). Und ja, wie vom Bergfräulein angemerkt, sollte man seine Waderln & Oberschenkel stählen vor dem Absteig im Anschluß an die Partnachalm. – Da ist zweimal Klamm vielleicht doch keine schlechte Alternative aber Vorsicht, die schließt um 18 Uhr.
Hallo Ihr Zwei,
freut mich, dass es Euch gefallen hat! 🙂
Die Tour klingt sehr gut. Kann man das auch mit einer fitten Familie schaffen. Meine Tochter ist 16 und mein Sohn ist 5 Jahre alt. Liebe Grüße Sandra
Tour ist anstrengend aber gut. Lage der Meilerhütte ist super, allerdings fanden wir das Personal nicht wirklich freundlich und auch das Essen war beim Schachen um Welten besser. Zudem sind die sanitären Einrichtungen etwas grenzwertig. Da kenne ich andere Häuser in ähnlicher Höhe die da deutlich besser ausgerichtet sind.
Wollte nur wissen ob die Tour gut beschildert ist, da ich die Wanderung alleine machen möchte.
Tausend Dank Anne
Hi,
so weit ich mich erinnern kann war es kein Problem. Natürlich stehen nicht an jeder Ecke Schilder rum, aber der Weg ist recht „eindeutig“.