Das malerische Örtchen Schenna bei Meran bietet für wanderfreudige Familien jede Menge Möglichkeiten für Touren mit kleineren Kindern. Nicht nur wegen der für die Kleinen ungemein spannenden Waalwege entlang der Bewässerungskanäle durch Wälder, Wiesen und Apfelplantagen, sondern auch dank der Taser Seilbahn, mit der man die ersten Höhenmeter für Kinder spannend gestalten kann. Sie bringt Wanderer zur Taser Familienalm auf 1450 Metern, von wo aus leichtere Hüttentouren und anspruchsvolle Wanderungen zum Ifinger und ins Gebiet rund um Meran 2000 unternommen werden können.
Eine abwechslungsreiche Rundwanderung für Familien führt am Schennaberg zur Ifinger Hütte auf 1810 Metern und zurück zur Bergstation über die Gasthöfe Egger und Schnugger. Wir sind diese Tour gegangen, als wir Urlaub in einem der herrlichen Chalets der Taser Familienalm gemacht haben, und sind somit von der Haustür weg gestartet.
Wir durchqueren zunächst das „Hütten“-Dorf mit der schönen Aussichtsterrasse hoch über dem Meraner Tal bis zum Indianerdorf und folgten dem Weg über die Lichtung weiter bergauf am Hochseilgarten vorbei in den Wald. Später stößt der Weg auf die flachere Forststraße, die an der Materialseilbahn endet. Hier wird der Weg schmaler und steiler, dafür aber umso spannender. Unsere Tochter vergaß plötzlich, dass sie kurz zuvor keine Lust mehr hatte zum Laufen, denn nun konnte sie zeigen, dass sie „klettern“kann. Das zeigt wieder einmal, dass die Wege ruhig steiler sein können auch für Kinder. Hauptsache keine langweiligen Forstwege!
Sobald sich der Wald lichtet, ist man schon in unmittelbarer Hüttennähe und plötzlich eröffnet sich einem der Blick über eine idyllische Lichtung zu Fuße des Ifinger-Massivs. Von hier queren wir nur noch diese Spielwiese, wo sich die Kinder bestens austoben können. Sie können sich an kleinen und großen Kletterfelsen ausprobieren, schaukeln oder aber einmal das Kegeln ausprobieren. Die Erwachsenen genießen den Blick zur Ifinger Scharte und zum Ifinger.
Nach einer ausgiebigen Pause gehen wir das erste Stück den gleichen Weg zurück. Wir treffen auf zwei Ponys, die eine Streicheleinheit Wegezoll verlangen und nehmen dann einen steilen Steig (Nr. 18) links weg vom Weg hinab zum Gasthof Egger. Ich nehme meine Tochter beim Abstieg fest an die Hand, damit sie mir hier nicht stolpert oder ausrutscht.
Nach knapp 200 Höhenmetern bergab stoßen wir auf eine herrliche Lichtung, die den Blick auf das Tal und die gegenüberliegende Bergkette freimacht – ein Platz zum Verweilen, bevor wir die Beine über die Wiese bergab bis zum Gasthaus Egger laufen lassen. Dieser schrullige Gasthof erwartet uns mit Hausmusik aus dem Akordeon, gespielt vom Wirt persönlich. Die Kinder bewundern das tanzende Paar und haben ihren Spaß.
Nachdem wir hier wegen der lustigen Stimmung länger als geplant geblieben sind, nehmen wir den direkten Weg (Nr. 18 B, 20) zurück zur Taser Alm und lassen den Schnugger-Hof links liegen. Die letzte Viertelstunde sitzt Helene, die nun schon mehr als vier Stunden und 400 Höhenmeter in den Beinen hat, auf Opas breiten Schultern. Auch den kurzen steilen Anstieg zu unserem Chalet hinauf trägt Opa sie noch. Immerhin hat die Dreijährige mitfühlende Worte übrig: „Na Opa, geht’s noch?“