Das Jahr ist noch nicht rum, aber die Wandersaison neigt sich doch so langsam ihrem Ende entgegen, also wird es Zeit, zurück zu blicken und ein paar Touren Revue passieren zu lassen. Ich habe mir aus meinem Blog www.gipfelfieber.com drei Touren rausgepickt, die mich dieses Jahr so richtig begeistert haben.

 

Früh ging es dieses Jahr schon los. Von Januar bis simetsberg-www.gipfelfieber.comApril hieß es, das Snowboard auf den Rucksack zu schnallen und mit Schneeschuhen bewaffnet, die Bayrischen Voralpengipfel zu entdecken. Die für mich schönste Wintertour war die auf den Simetsberg oberhalb des Walchensees. Ein paar Wochen zuvor mussten wir knapp bei der Hälfte abbrechen. Beim zweiten Mal ging es aber bis zum Gipfel. Und zwar so, dass ich pünktlich zum Sonnenuntergang oben war. Die Atmosphäre war atemberaubend. Im Westen die untergehenden Sonne. Und in der Dämmerung eine knapp halbstündige Abfahrt durch feinsten Tiefschnee. Vorteil des späten Starts: Man ist quasi durchgehend allein und kann die Ruhe genießen. Die Tour ist nicht sonderlich schwer. Für den Aufstieg vom Parkplatz sollte man mit knapp drei bis vier Stunden rechnen.

 

Blick-zum-Watzmannmassiv-www.gipfelfieber.com

Viele Touren führten uns dieses Jahr auch in die Berchtesgadener Alpen. Viele Gipfel haben wir hier schon bestiegen. Nur für Watzmann und Hochkalter wird es dieses Jahr wohl nicht mehr reichen, da auf beiden schon Schnee liegt. Ein Highlight war dabei die Überschreitung des Untersbergs. Im Norden starten wir am Freitagabend vom Zeppezauerhaus. Am nächsten Morgen geht es über den Salzburger Hochthron (auf der österreichischen Seite) weiter durch die Mittagsscharte über das weite Plateau bis auf den Berchtesgadener Hochthron (auf der deutschen Seite). In der Mittagsscharte lohnt sich ein Abstecher zur größten Eishöhle Deutschlands, die bei uns leider noch geschlossen hatte. Vom Stöhrhaus geht es über die Scheibenkaser-Alm ins Tal nach Maria Gern. Vorher machen wir aber noch einen Abstecher in die Almbachklamm, die leider im Juni die Unwetter nicht unbeschadet überstanden hat, mittlerweile aber wieder geöffnet ist. Insgesamt eine lange Tour, für die man genügend Zeit einplanen sollte. Aber es lohnt sich. Vor allem der Kaiserschmarrn am Ende im Gasthaus Dürrlehen.

 

Meinschinder-www.gipfelfieber.come dritte Lieblingstour aus diesem Jahr, die ich noch kurz vorstellen möchte, ist die auf den Österreichischen und den Bayrischen Schinder. Die Tour ist zwar in der Regel ziemlich überlaufen, da der Schinder einfach ein Klassiker ist. Aber nicht, wenn man ganz früh startet. So startete ich irgendwann Ende Juni bereits um 5 Uhr mit dem Fahrrad am Spitzingsee. Eine knappe halbe Stunde später geht es zu Fuß weiter. Ich steige – entgegen der meisten Tourenberichte – über das Schinderkar auf und habe dieses völlig für mich allein. Steil geht es bergauf und bald geht es durch das Schindertor einen einfachen Klettersteig hinauf. Dann dauert es noch wenige Minuten und man steht auf dem Bayrischen Schinder. Auf gleichem Weg geht es wieder ein Stück zurück, man wechselt die Landesgrenzen und findet sich in Tirol auf dem Österreichischen Schinder wieder, der auch als Trausnitzberg in den Karten verzeichnet ist. Der Abstieg folgt anschließend über die Trausnitzalm zurück zum Startpunkt. Wirklich anstrengend werden dann die letzten Kilometer mit dem Fahrrad zurück zum Spitzingsee. Aber keine Sorge: Es fährt auch ein Bus! Insgesamt dauert die Tour ungefähr fünf Stunden, wenn man relativ schnell unterwegs ist.

Eigentlich ist es schwer, aus meinen diesjährigen Bergtouren drei Highlights rauszupicken. Letztlich sind das aber zumindest die absoluten Highlights in den Bayrischen Alpen gewesen. Aber die persönlichen Highlights muss sich letztlich jeder selber suchen. Also nichts wie raus in die Berge!

Autor: Andreas