Die Lamsenjochhütte

Die Lamsenjochhütte (von den Einheimischen auch nur „Lamsenhütte“ genannt) war eine der ersten Berghütten im Karwendelgebirge oberhalb des Naturdenkmals Ahornboden.
Ursprünglich 1906 am Kar unterhalb des Lamsenjochs erbaut, wurde sie 1908, nach der Zerstörung durch eine Lawine, in spektakulärer Lage auf 1.980m unterhalb der Felswände von Lamsenspitze (2.508m) und Hochnissl, ein wenig weiter östlich, im Herzen des Alpenparks Karwendel neu errichtet.

Heute ist sie eine fortschrittlich bewirtschaftete Hütte der Kategorie I und gehört zur Sektion Oberland des DAV. Für ihre vorbildliche, umweltverträgliche Bewirtschaftung erhielt sie 2004 das Alpenvereins-Umweltgütesiegel.
Die Lamsenjochhütte ist auch Stützpunkt der 4-tägigen Karwendeltour.

Der Aufstieg zur Hütte

Theoretisch gibt es drei Routen zur Hütte. Von den Engalmen am Ahornboden aus, von der Gramaialm oder von österreichischer Seite durch das Stallental.
Da wir die Wanderung im Herbst gemacht haben, war der Startpunkt an den Engalmen gesetzt, weil wir die goldbraune Pracht der Ahorne am großen Ahornboden genießen wollten. Was uns auch gelungen ist. Ende September/Anfang Oktober ist der perfekte Zeitpunkt!

Start ist am Parkplatz vor dem „Alpengasthof Eng“ ganz am Ende des Engtals. Von dort geht es auf gesperrtem Fahrweg zur Almsiedlung „Engalm“.
Auf Höhe der Rasthütte Eng-Alm (vor der Gaststätte) biegen wir links ab und folgen den Schildern Richtung Binsalm (Weg Nr. 456) über die Almwiesen Richtung Südosten zum Binsalm-Niderleger (1.503m) und zum Binsalm-Hochleger (1.645m). Nach ca. 45 Minuten erreichen wir die Binsalm, wo eine kleine Verschnaufpause eingelegt werden kann.

Von der Binsalm folgen wir dem breiten Wirtschaftsweg weiter, bis uns die Wegweiser zur Lamsenjochhütte (bzw. Lamsenjoch) abseits über Wiesen und durch Latschen-Haine lotsen. Nach ca. 2:15 Stunden erreichen wir das westliche Lamsenjoch auf 1.940 Höhenmetern, von wo wir die Hütte bereits sehen können – die allerdings gut getarnt und somit kaum erkennbar vor den Felsen liegt.
Von dort sind es dann aber nochmal ca. 30 Minuten auf schmalem und steinigem Wandersteig – bei uns schon mit Schnee bedeckt – hinüber zum östlichen Lamsenjoch, wo die Hütte steht.

Der Abstieg erfolgt nach einer ausgiebigen Rast mit leckerem Essen und in beeindruckender Kulisse über die Aufstiegsroute.

Alternative Aufstiegsrouten

Aus dem Stallental

Vom Parkplatz an der Bärenrast folgt man dem Weg 227 eben dahin über den Stallenboden bis zur Stallenalm auf 1.340m. Weiter geht es nur leicht ansteigend zur Lamsenhütte.
Die Gehzeit beträgt ca. 2,5 Stunden.

Von der Gramaialm

Start ist der Alpengasthof Gramaialm im Falzthurntal. Am Gasthof links vorbei, folgt man dem unbefestigten Wirtschaftsweg (Nr. 201) durch den Gramaier Grund in das latschendurchsetzte Kar. Anschließend geht es relativ steil in zahlreichen Serpentinen hoch zum östlichen Lamsenjoch und weiter zur Hütte.
Die Gehzeit beträgt ca. 2,5 Stunden.

Der Hüttengipfel – Lamsenspitze

Von der Hütte geht es direkt auf die Lamsenspitze zu, dann bei der Wegverzweigung rechts über das steile Kar bis an die steil abfallenden Felsen heran und mit Hilfe einiger Sicherungen hinauf zur Lamsscharte (2.217m). Über Geröll führt der Weg weiter gut markiert auf die Felsen des Gipfelaufbaus zu. Die Steinschlag-gefährdete Turnerrinne wird Drahtseil-gesichert rechts umgangen. Über gestuften Fels bis an die Gipfelfelsen heran und durch eine Felsrinne hinauf Richtung Gipfelgrat, dann rechts unterhalb der Grathöhe über Geröll zum Gipfel hinauf.
Der Aufstieg zum Gipfel beträgt ab der Hütte nochmal ca. 2 Stunden.

Bildergalerie

Quick-Infos zur Tour

  • Charakter: mittelschwere Bergwanderung (Kinder sollten nicht lauffaul und auf jeden Fall sehr trittsicher sein), feste Schuhe sind Pflicht, Stöcke zu empfehlen
  • Talort: Eng / Engalmen (ca. 1.200 m)
  • Höhe Hütte: 1.952 m
  • Höhenmeter: ca. 850 Hm im Aufstieg und auch im Abstieg
  • Dauer: 5 Std. reine Laufzeit gesamt – bis zur Lamsenjochhütte 2:45 h
  • Laufstrecke: ca. 16 km
  • Einkehr: Binsalm (nach ca. 45 Minuten) oder auf der Lamsenjochhütte
  • Anfahrt: Der Große Ahornboden und der Alpengasthof Eng sind über die Mautstraße von Hinterriß aus zu erreichen. Hinterriß erreicht man vom Sylvensteinstausee an der Isar über die B307 in Richtung Westen und nach links ins Risstal.

Karte zur Wanderung