Durch Buchenwälder - Foto: Kaipara/Gipfelfieber

Wandern im Nationalpark Kalkalpen: Ranger Heimo führt uns von der Anlaufalm bis zum Hengstpass, gibt einen Einblick in seine Arbeit und zusammen entdecken wir kleine Schätze am Wegesrand.

Nachdem wir auf unseren Kaipara Green Trails Touren bereits im Anton-Karg-Haus im Kaisergebirge, einer Alpenvereinshütte mit dem Umweltgütesiegel, zu Gast waren und den Bergsteigerdörfern Gschnitz und Trins einen Besuch abgestattet haben, so verschlägt uns unsere nächste „grüne Wanderung“ auf ganz neue Pfade und in den Nationalpark Kalkalpen im Süden von Oberösterreich. Zusammen mit Ranger Heimo Emmerstorfer entdecken wir die Natur und wandern auf einer Etappe des Luchstrails.

Übersicht der Wanderung

Brunnbach – Anlaufalm – Schleierfall – Biwakplatz Weißwasser – Blahbergalm – Ahornsattel – Hengstpass

Quick-Infos zur Tour

  • Charakter: mittelschwere Bergtour in meist waldigem, aber steilem Gelände; hohe Schuhe, Mitnahme von Stöcken sinnvoll
  • Technik: leicht bis zur Hütte, etwas anspruchsvoller beim Abstieg in die Große Schlucht, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig
  • Talort/Ausgangspunkt: Brunnbach
  • Höchster Punkt: Ahornsattel, 1.233 m
  • Dauer: 1,75 h zur Hütte, 2,5 h bis Biwakplatz Weißwasser – 1,5 h Blahbergalm – 1,5 h Ahornsattel – 1 h Hengstpass
  • Höhenmeter: 1.229 hm einfach
  • Einkehr: Anlaufalm, Blahbergalm
  • Anfahrt: über Steyr ins Ennstal bis Großraming, weiter über Lumpelgraben bis Brunnbach; vom Hengstpass zurück zum Ausgangsort mit Taxi

Das sind die Kaipara Green Trails

Die Kaipara Green Trails begleiten Blogger auf “grünen Wegen”. Gemeinsam wandern wir mit Rangern in Nationalparks, zu Hütten, die das Umweltgütesiegel des Alpenvereins tragen und in Bergsteigerdörfer. Immer im Fokus: Nachhaltigkeit und Naturverbundenheit.

Nationalpark Kalkalpen

Der Nationalpark Kalkalpen wurde im Jahr 1997 gegründet und erstreckt sich mit einer Größe von knapp 21.000 Hektar über das Reichraminger Hintergebirge und das Sengsengebirge in Oberösterreich. Im Nationalpark sind nicht nur Hirsche, Wildschweine, Füchse, Rehe oder Gämsen anzutreffen, sondern mit etwas Glück auch Luchse.

Ganz so viel Glück ist uns allerdings nicht hold und trotzdem entdecken wir bei unserer Tour, die der zweiten Etappe des Luchs-Trails folgt, nicht nur Spuren von Hirschen und Rehen, sondern begegnen einer Kreuzotter, die sich am Wegesrand sonnt, ihr Sonnenbad aber schnell beendet als wir näher kommen und zahlreichen Gelbbauchunken, kleinen Kröten, die von oben unscheinbar sind, mit einem gelb-leuchtenden Bauch aber auffallen.

Das Luchsprojekt

Bereits kurz nach der Gründung des Nationalparks wurde das Luchsprojekt initiiert, mit dem der Eurasische Luchs, der ursprünglich in der Region beheimatet, aber weitestgehend ausgerottet wurde, wieder angesiedelt werden sollte. 1999 wurden die ersten Tiere im Nationalpark angesiedelt. Nach und nach wurden mehr Tiere im Nationalpark Kalkalpen ausgewildert, so dass es mittlerweile eine stabile Population gibt. Sogar eine Paarung mit dem ersten Nachwuchs im Nationalpark gab es vor wenigen Jahren.

Ranger Heimo und seine Aufgaben

Heimo Emmerstorfer ist bereits seit einigen Jahren Ranger im Nationalpark Kalkalpen. Während er die Hälfte der Woche einem normalen Bürojob nachgeht und viel Zeit vorm Computer verbringt, so tut er in der restlichen Zeit das, was er liebt. Draußen in der Natur sein. So war es für ihn naheliegend, die Rangerausbildung zu machen und für den Nationalpark zu arbeiten. Heimos Aufgabenbereich ist dabei breit gefächert. So ist er bei Führungen als Guide dabei und bringt Gästen nicht nur den Luchs und seinen Lebensraum näher, sondern führt zu Rotwildbeobachtungen oder erklärt, welche Giftpflanzen und Heilkräuter am Wegesrand gedeihen.

Nebenbei unterstützt Heimo als Ranger auch Forschungsprojekte und Monitorings und zu guter Letzt ist er auch mit dafür zuständig, dass Regeln und Sperrzonen eingehalten werden.

Heimo Emmerstorfer im Video

Unsere Tour durch den Nationalpark Kalkalpen

Auf unserer Tour durch den Nationalpark bringt uns Heimo vor allem die unglaubliche Vielfalt der Natur näher. Auf unserer Strecke wandern wir einmal quer durch und folgen einer Etappe des Luchstrails, der u.a. im Nationalpark Kalkalpen verläuft.

Von der Anlaufalm zum Hengstpass

Max und Moritz grunzen genüsslich als wir uns nach einer Nacht auf der wunderschönen Anlaufalm (Übernachtsungs-Highlight: Herzerlzimmer!) zusammen mit Ranger Heimo auf den Weg machen. Max und Moritz sind die beiden Schweine, die Hüttenwirt Stefan mit auf die Alm nimmt, die er von Mai bis Oktober bewirtschaftet.

Hoch über der Großen Schlucht geht es steil hinab und Heimo führt uns zu einem seiner liebsten Aussichtspunkte. Unten angekommen, lockt der Schleierfall zu einer Abkühlung und einer verdienten Pause. Denn kurz nachdem wir den Biwakplatz Weißwasser – hier kann völlig legal biwakiert und unter freiem Himmel geschlafen werden – erreicht haben, geht es wieder steil hinauf zur Blahbergalm. Die ist am Wochenende bewirtschaftet, im Brunnen warten auch unter der Woche gekühlte Getränke auf durstige Wanderer.

Durch die schattigen Buchenwälder wandern wir schließlich weiter über den Ahornsattel und zuletzt steil hinab bis zum Hengstpass.

Highlights auf der Strecke

  • Blick ins Tal beim Abstieg
  • Schleierfall
  • Biwakplatz Weißwasser
  • Blahbergalm
  • tierische Begegnungen