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Die Bergtour auf den Schinder – Eine Wanderung die in Erinnerung bleibt!
Grundsätzlich gibt es ja zwei Schinder-Gipfel, direkt nebeneinander. Den Bayerischen Schinder mit 1.796 Metern Höhe und den Tiroler Schinder auf österreichischer Seite, der eigentlich Trausnitzberg heißt und das Gipfel-Ziel dieser Rundwanderung ist.
Hinauf geht es über die Trausnitzalm auf einen Gipfel der herrliche Fernsicht „auf 1000 Gipfel“ bietet und hinunter durch das Schindertor mit spektakulärer Geröll-Surf Einlage über das Schinderkar.
Aufgepasst: Für diese Tour braucht es definitiv richtige Bergschuhe, Trittsicherheit und ein wenig Schwindelfreiheit.
Der Aufstieg auf den Schinder über die Trausnitzalm
Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz am Forsthaus Valepp. (Alternativ kann man sein Auto auch 500 Meter vorher an der Johannisbrücke parken). Vom Parkplatz aus geht es erst ein paar Minuten an der Fahrstraße zurück Richtung Brennerklamm. Bei der Johannisbrücke geht es über den Bach nach Süden den Fahrweg hinauf, immer der Beschilderung „Zum Schinder“ folgend.
Der Weg schlängelt sich unter dem Brennereck weiter Richtung Süden. Einmal geht es kurz über einen felsigen Wasserlauf wo es sich lohnt am Drahtseil festzuhalten, da es echt glitschig ist.
Steiler werdend geht es südlich vom Brennereck, unter anderem durch einen Bachgraben (Enzengraben) über die Grenze nach Tirol hinüber.
Ein kurzes Stück folgt man schließlich einer querenden Forststraße nach rechts und anschließend auf einem bewaldeten Höhenrücken über eine steile Lichtung hoch zur Trausnitzalm. Hier kommt man ungefähr nach 1,5 Stunden Laufzeit an und hat gut 600 Höhenmeter hinter sich gebracht. Auf der Trausnitzalm kann man dann eine kleine Pause einlegen, einen Becher Buttermilch trinken und die Aussicht gen Rotwand und Mangfallgebirge genießen.
Nach der Trausnitzalm quert man die weite Alm-Mulde nach links Richtung Südwesten.
Von den beiden Wegen die einem nun begegnen folgt man dem rechten der oberhalb eines Bachgrabens nach links abknickt.
Ab jetzt geht es in weitem Bogen immer weiter den Ostrücken hoch in dichtes Latschengebüsch.
Aus dem Kamm wird schließlich ein steiler Grat der sich über den Ostrücken des Trausnitzberges weiter hoch zum Gipfel zieht. Hier ist beim Gehen ein wenig mehr Konzentration also sonst gefordert, was dem Wanderer nicht unbedingt immer leicht fällt, weil man von hier schon so schön zum Guffert rüber sieht.
Nach knapp 3 Stunden ist man dann aber doch am Gipfel des österreichischen Schinders auf 1.808 Metern angekommen.
Die Aussicht auf dem Schinder
Manche Wanderbücher sprechen davon, dass man vom Schinder „1000 Gipfel“
sehen kann. Ganz gelogen ist es nicht, weil der Schinder in Sachen Gipfelschau einiges zu bieten hat.
Südlich des Spitzingsees gelegen kann man vom Schinder Richtung Osten zum Zug des Hinteren Sonnwendjoch sehen, Richtung Nordosten zur Rotwand, nach Nordwesten in die Tegernseer Berge und im Süden liegen einem Guffert und die Brandenberger Alpen mit dem Rofan „zu Füßen“ und Richtung Westen die Blauberge.
Der Abstieg durch das Schindertor und Schinderkar
Sogar spannender als der Aufstieg!
Vom Gipfel Richtung Westen die Südflanke des Schinders hinab Richtung Schindertor. Erst noch ein Stück über den Grat durch Latschengebüsch. Mitten in den Latschen geht es dann unglaublicher weise links einen kleinen mit Drahtseil gesicherten Steig zu einer enorm steilen Felsrinne hinunter.
Klingt jetzt schlimmer als es tatsächlich ist, aber hier ist erstmals richtig Trittsicherheit erforderlich.
Man darf sich übrigens vor dieser Abzweigung nicht täuschen lassen und geradeaus weiter gehen, auch wenn dort eine deutliche Wegspur zu erkennen ist.
Wenn man dieser kleine felsige Reiße hinab gestiegen ist gelangt man wieder auf einen Wanderweg der sich gegen Westen (rechts) wendet und in den Sattel des Schinderkars hinein führt.
Wer will kann hier noch einen kleinen Abstecher auf den Bayerischen Schinder machen. Wiederum durch Latschendickicht geht es in ca. 20 Minuten hoch zum Gipfel der ebenso eine wahnsinnig schöne Gipfelschau bietet.
Vom Sattel des Schinderkars geht es nun aber ein Stück ziemlich rassig steil hinab zum Schindertor. Mit gutem Schuhwerk und Trittsicherheit macht es hier aber richtig Spaß auf das „große schwarze Felsloch“ des Schindertors zu zu klettern und durch es hindurch zu steigen. (Siehe Foto)
Im Frühjahr wenn noch viel Schnee liegt kann es nur sein dass das ganze Loch noch mit Schnee gefüllt ist. In diesem Fall muss man links um das Schindertor herum über die Felsen abklettern.
Nach dem Schindertor hat man das ganze Kar des Schinders vor uns liegen. Die Vernunft würde nun verlangen der Trittspur weiter zu folgen und dem „gedachten“ Wanderweg zu folgen. Spannender ist aber über den riesigen Schotterkessel hinunter zu surfen. Also einfach mit den Bergstiefeln, Gewicht auf die Fersen verlagert runter zu sliden. Macht wahnsinnig Spaß und entschädigt für die Schinderei bei heißen Temperaturen. (siehe Foto).
Unten angekommen folgt man dann dem Weg entlang der Hirschlache Richtung Schlagalm. Über Wiesen und Almweiden geht es zur Fahrstraße zurück auf der es durch die beindruckendes Brennerklamm zum Forthaus Valepp zurück geht.
Video Schinder Wanderung
Nachfolgend ein Video von Youtube welches ein paar Eindrücke der Wandertour vermittelt.
Etappen der Wanderung auf den Schinder
Parkplatz Forsthaus Valepp – Trausnitzalm (1:30) – Schinder (1:30) – Schinderkar (0:30) – Schindertor (1:30) – Forsthaus Valepp (1:00)
>>Quick-Infos zur Tour<<
- Charakter: Mittel-Schwere Bergwanderung
- Talort: Enterrottach; Wanderparkplatz Forsthaus Valepp
- Höhenmeter: 1.032 m
- Dauer – Aufstieg: knapp 3:00 Stunden
- Dauer – Abstieg: 3:00 Stunden
- Weg: super, spannender, abwechslungsreicher Weg. Besonders toll ist das Karsurfen
auf dem Schinderkar beim Abstieg