Kleine Rundwanderung am Rand von Bad Wiessee –

Mit Kinderwagen oder Rückentrage machbar

Eigentlich kennen wir die Berggaststätte „Bauer in der Au“ nur als Wegpunkt auf der Wanderung zum Hirschberg oder weiter westlich zum Ochsenkamp und Fockenstein.

Alm Bauer in der AuDa wir nun ja mit einem kleinen Jungen unterwegs sind (zum Zeitpunkt der Wanderung 10 Monat alt) müssen wir aber erst mal kleinere Bergsteiger-Brötchen backen. Die Runde zum Bauern in der Au war nun unsere erste kleine Wanderung die wir mit dem Kleinen in der Rückentrage gemacht haben.
Da mir nicht bewusst war welche Belastung auf mich und ihn tatsächlich zukommt war es in der Rückschau genau richtig eine Tour auszuwählen, die insgesamt 1,5 Stunden Gehzeit nicht überschritt. Denn Kraxe, Kind und Baby-Equipment haben schon ihr Gewicht 😉

 

Anfahrt ins Söllbachtal

Die Tour beginnt am Ende von Bad Wiessee am Eingang in das Söllbachtal. Wenn man von Norden her durch Bad Wiessee kommt muss man fast am Ende des Ortes, wenn die Sanktjohanserstraße einen scharfen Knick nach links macht, rechts in die Söllbachstraße einbiegen und diese mehr oder minder bis zum Schluß hinter fahren. Nach ein Paar Hundert Metern kommen auf der linken Straßenseite die ersten Wander-Parkplätze.  Ein paar Meter weiter kommt noch ein großer Wanderparkplatz.
Man muss hier ein Parkticket lösen. Die Tageskarte kostet aktuell 4 Euro. Also Kleingeld nicht vergessen!

Aufstieg zum Bauer in der Au

Der meist schattige Weg nach oben führt erstmal relativ Flach am Söllbach entlang, vorbei an der Söllbachklause, ins gleichnamige Söllbachtal. Der Weg ist breit und kommt einer Forststraße gleich. Man könnte hier also auch gut mit einem Kinderwagen fahren. Es würde sich vielleicht nur empfehlen nicht mit der kleinsten Bereifung anzutreten, da der Weg (z.B. im Winter) schon etwas ramponiert und löchrig sein kann. Dann würde das ganz schon ein wenig anstrengend werden.
Der Weg schlängelt sich nun eine Zeit dahin und erst die letzten Minuten (gefühlt die letzte Viertel Stunde) wird es ein wenig steiler, dass der „Kraxen-Muli“ dann ein wenig ins Schwitzen kommt.
Vielleicht war er aber auch nur zu warm angezogen 😉

Nach ca. 50 bis 60 Minuten erreicht man aber relativ entspannt und gut gelaunt die Almwiesen rund um den Bauern in der Au.

Bauer in der Au

Bauer in der AuDer Berggastthof zum „Bauer in der Au“ gehört der Wirtsfamilie um Peter Hubert. Er ist unter anderem auch der Wirt vom Tegernseer Bräustüberl. Das Gebäude selbst hat eine lange Geschichte und geht zurück auf einen Bauernhof der erstmal 1346 urkundlich erwähnt wurde. Er war damals eine Attaktion unter Architekten, da er mit 61 Metern, der längste bekannte Einfirsthof war. Leider brannte der Hof jedoch 1971 komplett nieder und wurde 1974 durch das heutige Gebäude „ersetzt“.

Beim Bauern in der Au gibt es klassisch gute bayerische Kost. Vom Obazdn über die Breznsuppn, dem Schweinsbraten bis zum Kaiserschmarrn ist alles im Programm. Auch kleine Kindergerichte sind im Angebot.
Die „isotonischen Erholungsgetränke“ für den Kraxenträger stellt das Brauhaus Tegernsee zur Verfügung 🙂

Was mir persönlich an der Speisekarte nicht gefiel war der Eintrag „Brotzeitplatte mit Obazda beim Bauer in der AuEINER SCHEIBE Brot“. Diese Unart begegnet einem leider viel zu oft und ich komme mir dabei vor wie wenn mir ein Autoverkäufer den Preis eines Wagens nennt und dabei erwähnt „aber nur mit 3 Reifen!“. Das ist genauso unsinnig und unbrauchbar wie diese riesige Brotzeitplatte (reicht locker für 2) mit einer einzigen Scheibe Brot. Ich würde lieber ein wenig mehr für die Platte bezahlen, ausreichend Brot bekommen, aber mir dafür nicht verarscht vorkommen. (nur mal so als Tipp, Herr Hubert)

Das schöne am Bauern in der Au ist seine Lage. Er liegt auf einer großen Almwiese, die viel Platz zum umherlaufen und entdecken für kleine Kinder bietet. Der Biergarten ist groß und bietet viele Sitzplätze. da es keine Bäume gibt, sollte man im Sommer vorsichtshalber an ausreichend Sonnenschutz für die Kids denken.

Abstieg ins Söllbachtal

Blick auf den TegernseeTheoretisch könnte man den gleichen Weg auch wieder nach unten gehen. Wir empfehlen jedoch einen Rundweg zu machen und die Almwiese Richtung Nord Osten zu verlassen, da man über diesen Wanderweg noch einen schönen Ausblick auf den Tegernsee abstauen kann (siehe Foto).
Der Weg geht dann noch mal ein paar Minuten auf und ab, bis der Wald rechter Hand aufhört und man freien Blick auf den Tegernsee erhält. Man sieht von hier bis zum Nordende des Sees und direkt gegenüber zum Beispiel den Ort Tegernsee mit den markanten Gebäuden der Tegernseer Brauerei und dem Bräustüberl. Etwas weiter links oben am Bergkamm sieht man z.B. die Neureuth, die wir wohl als nächstes mit der Kraxe besuchen werden. Etwas weiter rechts, der große Berg ist dann der Wallberg.

Wir folgen dann dem Wegweiser zur Söllbachklause und kommen so wieder runter auf den anfänglichen Aufstiegsweg ins Söllbachtal. Nach knapp 45 Minuten ist man dann wieder am Parkplatz.

Fazit:

Diese Runde ist gerade zum Einstieg genau das richtige. Wenn man das erste mal mit Kraxe unterwegs ist dauert doch alles ein wenig länger. Man stellt die vielen Gurte 100 mal falsch ein, das Kind sperrt sich vor dem ersten Einsteigen dagegen usw. Zudem muss man sich auch erstmal an das etwas unruhige und doch höhere Gewicht auf dem Rücken gewöhnen. Das ist schon etwas anderes als der einfache Wanderrucksack.

>>Quick-Infos zur Tour<<

  • Charakter: Einfache Wanderung mit Kind oder Baby
  • Ausrüstung: Mit Kinderwagen oder Babytrage machbar
  • Talort: Ort Bad Wiessee Parkplatz am Eingang des Söllbachtals
  • Höhe Ziel: 900 m
  • Höhenmeter: 170m
  • Dauer – Aufstieg: 50 bis 60 min
  • Dauer – Abstieg: 45 min

Karte: Wanderung zum Bauern in der Au

Routenplan Wanderung Bauer in der Au