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Merinoschaf – ein besonderer Wolllieferant 

Merinoschafe geben in der Spitze bis zu 10 kg Wolle pro Jahr – das ist nur eine der erstaunlichen Eigenschaften der alten Schafrasse. Was die Wollspender sonst noch auszeichnet, woher sie kommen, wie sie leben und was es mit Mulesing auf sich hat, erfahrt ihr hier.

Herkunft des Merinoschafs und die verschiedenen Rassen

Merinoschafe (Merinos) stammen ursprünglich aus Nordafrika, wo sie von den Berbern gehalten wurden. Ab dem 12. Jahrhundert erfolgte die Zucht der Feinwoll-Schafrasse in Spanien, ab dem 18. Jahrhundert auch in anderen Ländern. In Deutschland entstanden aus Kreuzungen mit hiesigen Rassen das Merinofleischschaf, das Merinolangwollschaf und das Merinolandschaf, die alle der Woll- und Fleischproduktion dienen können. Der Anteil an der weltweiten Wollproduktion ist jedoch sehr gering – deutsche Züchter halten Merinoschafe für die Fleischerzeugung und Landschaftspflege. 

Hauptlieferanten von Merinowolle sind mit einem weltweiten Produktionsanteil von etwa 92 % Australien und Neuseeland. Südafrika und Argentinien steuern jeweils rund 4 % bei. Bekannte neuseeländische Rassen, die auch die Wolle für Kaipara liefern, sind beispielsweise Border Leicester, Borderdale und Romney. Letztere macht etwa 60 % des Bestands aus und liefert Wolle in einer Feinheit, die kratzfrei ist und für höchsten Tragekomfort sorgt. Davon und von vielen weiteren tollen Eigenschaften der Merinowolle profitiert ihr bei Merinokleidung.

Merinowolle – Schutzmantel der Tiere in rauer Umgebung

Das dicke Fellkleid der Merinoschafe hat sich durch die harschen Bedingungen entwickelt, die in ihrem Lebensraum herrschen. In den neuseeländischen Bergen, wo die Tiere frei herumlaufen, müssen sie sich an Temperaturen von minus 20 bis plus 35 Grad anpassen. Die dichte, feine Wolle ist mit ihren thermoregulierenden Eigenschaften perfekt dafür ausgelegt. 

 Aussehen und Körperbau der Merinoschafe ist ganz von ihrem wollreichen Fell geprägt. Oft haben sie eine faltige Haut, die eine größere Oberfläche aufweist und somit mehr Wolle liefert. Ungeschoren kommt keines der Tiere davon: Sie müssen wenigstens einmal im Jahr von ihrer Wolle befreit werden und sind somit vom Menschen abhängig. Geschieht das nicht, nimmt das Merinoschaf an Gewicht zu, kann sich schließlich nur noch schwer bewegen und muss gegebenenfalls verhungern. 

Rekordhalter ist das verwilderte australische Schaf „Chris“, das 2015 mit 40 kg Wolle am Leib aufgefunden und umgehend geschoren wurde. Wie dieser Vorgang genau aussieht, könnt ihr im Beitrag "Zu Gast bei einer Schafschur" nachlesen.

Steckbrief Merinoschaf (New Zealand Romney)

Gewicht Bock 90 bis 110 kg
Gewicht Schaf 55 bis 70 kg
Größe bis zu 1,40 m
Farbe reinweiß
Wollgewicht 3,5 bis 6 kg

Haltung von Merinoschafen – eine Frage des Tierwohls

Nicht immer sind die Haltungsbedingungen von Merinos ideal. Insbesondere Mulesing ist kritisch zu sehen und für enormes Tierleid verantwortlich. Bei dieser Praktik wird den Schafen am Hinterteil ohne Betäubung und Wundversorgung Haut abgeschnitten, um dem Befall mit Fliegenmaden vorzubeugen. Gerade in Australien ist die grausame Verstümmelung noch verbreitet, in Neuseeland dagegen verboten. Kaipara fertigt ausschließlich Mulesing-freie Merinokleidung aus Wolle, die durch die New Zealand Merino Company zertifiziert ist. Deren ZQ-Qualitätssiegel schreibt außerdem eine artgerechte Haltung vor. Die Tiere dürfen sich in Neuseelands Weiten frei bewegen, werden mit sauberem Wasser und gegebenenfalls Unterständen versorgt und im Krankheitsfall behandelt. Motto der Non-Profit-Organisation und auch von Kaipara: Nur gesunde, glückliche Schafe liefern Merinowolle in ausgezeichneter Qualität. Nachhaltigkeit, Umweltschutz und soziale Verantwortung sind weitere Kriterien, auf die wir bei der Herkunft unserer Merinowolle strikt achten.