Kleidermotten – so schützt ihr eure Merino-Shirts vor ärgerlichen Mottenlöchern
Immer noch denken viele: Motten haben etwas mit alten, verstaubten Kleiderschränken zu tun. Doch leider ist dem ganz und gar nicht so. Auch in sauberen Haushalten können sich die kleinen Insekten einnisten und Liebhabern von Merinowolle den letzten Nerv kosten.
Merino-Kleidung vor Mottenlöchern und Käferfraß schützen
Löcher durch Motten sind unliebsam und wenn man die lieben Tierchen mal im Schrank hat ist es meist auch schwer sie wieder loszuwerden. Damit dies erst gar nicht passiert, gibt es ein paar Dinge, die ihr beachten solltet. Habt ihr schon einen Befall festgestellt, ist zunächst einmal zu klären, ob es sich tatsächlich um Motten oder um die Larven des Museumskäfers (Anthrenus verbasci) handelt. Die Fraßbilder beider Schädlinge sind sehr ähnlich. Das auch als Wollkrautblütenkäfer bekannte Tierchen ist weit verbreitet, die Larven schlüpfen fast ganzjährig. Da sie sich vom Keratin in den Merinowollfasern ernähren, nisten sie sich nur allzu gerne in eurem Schrank ein. Findet ihr ein zerfressenes Merinoteil, könnt ihr versuchen, die Larven ausfindig zu machen. Sie sind lediglich 4 bis 5 mm lang – ihre Haarbüschel können bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Im Zweifel also lieber nicht direkt berühren.
So erkennt ihr Mottenlöcher
Stellt ihr Schäden an euren Merinosachen fest, solltet ihr genau hinsehen. Bei Mottenfraß sind die Löcher nur wenige Zentimeter groß, an den Rändern unregelmäßig und meist nebeneinander zu finden. Ausgedehnte Risse mit glatter Kante haben eher einen mechanischen Ursprung. Sie können von Gürtelschnallen, BH-Häkchen, Klett- oder Reißverschlüssen stammen, beim An- und Ausziehen entstanden sein oder beim Waschen in der Maschine – deshalb ist es so wichtig, sämtliche Verschlüsse vor dem Waschen zu schließen und ein schonendes Programm zu wählen. Ein sicheres Zeichen für die Anwesenheit der Schädlinge sind zudem feine Gespinste in der Nähe des Mottenlochs. Sie entstehen, wenn sich die Larven verpuppen. Seid ihr unsicher, welches Tierchen sein Unwesen treibt, könnt ihr Klebe- oder Pheromonfallen auslegen. Kontrolliert auch die übrigen Textilien in eurer Wohnung, etwa Teppiche, Vorhänge, Decken und Polstermöbel auf Befall. Neben Kleidermotten und dem Museumskäfer kommen auch Pelzmotten, Messingkäfer, Teppichkäfer und Pelzkäfer als Täter infrage. In jedem Fall ist es wichtig, die Schädlinge schnellstmöglich komplett auszurotten. Eine einzige Kleidermotte legt bis zu 220 Eier!
Käfer- und Motten-Prophylaxe: Waschen, Lüften, Verpacken
Ätherische Öle & Co. – Motten- und Käferlöcher mit Hilfe kleiner Tricks vorbeugen
- Lavendelöl: Dieses natürliche Öl kann prophylaktisch eingesetzt werden. Einfach ein paar Tropfen des Lavendelöls auf ein Papiertaschentuch geben und dieses zu den Merino T-Shirts in den Schrank legen.
- Nelkenöl: Es wirkt sowohl gegen Motten als auch gegen Museumskäferlarven.
- Zedern-, Niembaum- und Zirbelkieferholzöl sind ebenfalls einen Versuch wert. Je höher der Anteil an ätherischen Ölen, desto besser.
- Lavendelsäckchen: Auch Lavendelsäckchen haben sich bewährt und erzielen eine ähnliche Wirkung. Einfach in den Schrank hängen – möglichst nah an eure Merinoshirts.
- Zirbenholz ist eine weitere Möglichkeit. Es besitzt eine antibakterielle und biozide Wirkung gegen lästige Motten. Ein kleiner Würfel Zirbenholz – z. B. am Kleiderbügel befestigt – reicht bereits aus.
- Gefrierschrank: Ist ein Kleidungsstück bereits befallen, solltet ihr es für 24 Stunden ins Tiefkühlfach legen, am besten zusammen mit weiterer Wollbekleidung. Das tötet die Larveneier ab. Die übrigen Merinosachen im Schrank verpackt ihr am besten frisch gewaschen in Plastikbeuteln, um sie vor Befall zu schützen.
Mottenlöcher – was tun? Kleine Reparaturanleitung
Am Ende die gute Nachricht: Käfer- und Mottenlöcher in Merinowolle lassen sich gut stopfen. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick schafft ihr das mit einem dünnen, farbgleichen Seidenfaden mühelos. Und so geht's:
- Fädelt ausreichend Faden durch das Öhr einer dünnen Nadel und verknotet das Ende.
- Dreht das Kleidungsstück auf links und spannt die Schadstelle leicht – mit einem Strickring oder Stopfpilz geht das besonders gut.
- Stecht die Nadel etwa 1 cm vom Lochrand entfernt ein und näht gleichmäßig vertikal und horizontal in beide Richtungen, so dass eine Art Netz entsteht.
- Folgt dabei möglichst der Struktur des Stoffes und nehmt lose Maschen auf.
- Zum Schluss stecht ihr ein paar Mal an derselben Stelle ein, um den Faden zu fixieren.
Alternativ könnt ihr unseren Reparaturservice in Anspruch nehmen. Wenn ihr Fragen dazu habt, meldet euch gerne bei uns, wir helfen euch weiter: [email protected].